02.12.2025

„Eine brutal gute Abwehr“

OZ_01.12.25

Neun Treffer steuerte Yannik Kaiser (beim Wurf) für den klaren 42.25-Sieg der HSG Fürth/Krumbach im Derby der Handball-Bezirksoberliga gegen den HC VfL Heppenheim bei. Bild: Ernst Lotz

Handball: HSG Fürth/Krumbach gewinnt ein einseitiges Bezirksoberliga-Derby gegen den HC VfL Heppenheim klar mit 42:25 Toren.

Fürth. Zu einer einseitigen Angelegenheit wurde das Derby in der Handball-Bezirksoberliga zwischen der HSG Fürth/Krumbach und dem HC VfL Heppenheim. Mit 42:25 (18:13) deklassierten die Odenwälder die Gäste und kletterten damit erstmals auf Tabellenplatz drei.

Dabei stand die Partie Mitte der Woche sogar kurzzeitig auf der Kippe, als sich immer mehr HSG-Spieler krank und verletzt abmeldeten. Da aber kein Ausweichtermin gefunden wurde, mobilisierte HSG-Trainer Ingo Trumpfheller noch die Zweitmannschaftsspieler Eric Schütz und Moritz Weber sowie Marcus Koch für den Notfall. „Doch die angeschlagenen Spieler haben das heute durchgezogen. Jeder wollte dieses Derby spielen und gewinnen“, sah der HSG-Coach eine kämpferisch starke Vorstellung.

„Wir haben Heppenheim mit einer brutal guten Abwehr und viel Tempo den Zahn gezogen“, freute sich Trumpfheller, der insbesondere Lukas Meiß ein Sonderlob aussprach: „Er hat heute das Tempo reingebracht, das uns zuletzt etwas gefehlt hatte.“ Hinzu kam, dass die HSG in Sören Dorn einen hervorragende Rückhalt zwischen den Pfosten hatten. „Er hat einige schwere Würfe gerade in der Anfangsviertelstunde, als es noch eng war, gehalten“, so der Coach. Als in der Schlussviertelstunde Paul Seitz kam, knüpfte er nahtlos an die Leistung Dorns an.

Nach dem 10:6 (16.) erhöhte Fürth/Krumbach auf 17:11 (28.) und baute den Vorsprung nach dem Seitenwechsel auf 28:20 aus. Die finale Entscheidung fiel mit einem 6:0-Lauf vom 29:22 zum 35:22 (52.). „Ab einem gewissen Zeitpunkt spürte man auch, dass die Heppenheimer gegen unsere Deckung überfordert sind“, so Trumpfheller, der dem Gegner dennoch Respekt zollte: „Das ist ein ganz junges Team mit viel Potenzial. Wenn Heppenheim so zusammenbleibt, dann wächst da eine starke Mannschaft heran“, war er überzeugt. Aber erst mal freute er sich über die Leistung seines Teams und den dritten Rang: „Das ist eine sehr schöne Momentaufnahme“, fand er, will aber im Training unter der Woche nun alles daran setzen, dass die Erfolgsserie weitergeht. Am nächsten Sonntag wartet das „mental sehr schwere Spiel“, so der Coach, beim punktlosen Schlusslicht Langen, ehe das Derby und Spitzenspiel in eigener Halle gegen den Liga-Zweiten SV Erbach das Handballjahr für die Odenwälder beendet.

HSG: Seitz, Dorn – Metzger, Matthis Jäckel (8), Koch, Herdner (2), Camcioglu (3), Weber (2/1), Schütz (1), Mink (4), Klink (6), Meiß (7), Kaiser (9).

HSG Fürth/Krumbach II – TSV Pfungstadt II 36:36 (21:17): Dieser Punktverlust tat weh: Die HSG-Zweite führte im Bezirksliga-Heimspiel gegen den Pfungstadt fast durchgehend, lag phasenweise mit sechs Toren vorne und hatte 40 Sekunden vor dem Schlusspfiff noch zwei Treffer Vorsprung. Doch am Ende musste sich das Team von Trainer Norbert Metzger mit einem 36:36-(21:17)-Remis zufrieden geben. „In den letzten Sekunden waren wir einfach nicht clever genug“, ärgerte sich der HSG-Coach. „Diesen Punkt haben wir verschenkt. Wir waren heute besser, haben uns aber nicht belohnt.“

Die Odenwälder erwischten einen guten Start, führten 6:3 (7.) und hatten auch nach dem 12:12 (18.) die passende Antwort parat, zogen auf 15:12 und 21:17 zur Pause davon. Als die Führung nach dem Seitenwechsel auf 24:18 (36.) anwuchs, schien Fürth/Krumbach alle Trümpfe in der Hand zu haben. Doch Pfungstadt – bislang punktgleich in der zweiten Tabellenhälfte – ließ nicht locker. Ab dem 27:26 (45.) mussten die Odenwälder immer wieder den Anschlusstreffer hinnehmen, beim 31:31 (57.) dann erstmals den Ausgleich. Als die Gäste sogar zum 33:32 und 34:33 vorlegten, schien der HSG die Partie zu entgleiten, zumal sie sich sich immer mehr technische Fehler erlaubte und ihre Linie ein Stück weit verlor. Mit einer Energieleistung und einem 3:0-Lauf drehte die HSG das Spiel dann wieder, führte 36:34, als noch 40 Sekunden auf der Uhr waren. 34 Sekunden vor dem Ende kassierte Fabio Raabe eine Zeitstrafe und wenige Sekunden später traf Pfungstadt zum 35:36.

Statt nun die restlichen 25 Sekunden herunterzuspielen, leisteten sich die Gastgeber noch einmal einen technischen Fehler und die Gäste egalisierten mit der Schlusssirene aus elf Metern von der halbrechten Position zum 36:36-Endstand und sorgten für mächtig Frust bei Fürth/Krumbach, das sich mit diesem Remis bereits in die Winterpause verabschiedet. mep

HSG II: Steinmann, Lindner – Thiede (1), Heinz, Sattler (3), Weber (9/3), Schütz (2), Bormuth, Raabe (7), Fabian, Lannert (13), Krämer, Möke.

Quelle: Odenwälder Zeitung, 01.12.2025