25.04.2024

Stephan hält der HSG den Rücken frei

Die Siedelsbrunnerin Anne-Christin Maresova scheitert hier an Torfrau Leonie Stephan von der HSG Fürth/Krumbach, die eine starke Leistung zwischen den Pfosten bot. Bilder: Fritz Kopetzky

Fürth/Krumbach. Es war das erwartet enge Derby und erst in den letzten fünf Minuten fiel die Entscheidung: Die HSG Fürth/Krumbach gewann ihr Heimspiel in der Frauenhandball-Bezirksoberliga gegen den TV Siedelsbrunn knapp mit 20:17 (9:9). „Den Grundstein zu diesem Sieg legten wir mit einer bärenstarken Abwehr“, lobte HSG-Trainer Martin Guthier: „Meine Spielerinnen haben heute fast alles umgesetzt, was wir trainiert und uns vorgenommen haben. Das war eine richtig gute Leistung.“

Auf der anderen Seite haderte TVS-Coach Daniel Werner mit den technischen Fehlern seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte: „Da hat uns dann auch die Tiefe im Angriff gefehlt und die Ballverluste wurden mit Kontern bestraft, während bei uns das Tempo fehlte.“ In seinem Fazit war sich Werner sicher: „Wir haben das Spiel heute in der Offensive verloren.“

Von Beginn an entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Die Überwälderinnen hatten den besseren Start (4:2, 12.) kassierten aber nach dem 5:3 drei Gegentreffer in Folge zum 5:6 (22.). Dennoch: Bis zum 9:9 zur Pause war keine Richtung erkennbar, zu der das Pendel in ausschlagen würde. Auch nach dem Seitenwechsel hatte Fürth/Krumbach erst einmal das Nachsehen, lag knapp hinten (11:13, 37.), ehe sich die Deckung mit der überragenden Leonie Stephan als Rückhalt zwischen den Pfosten stabilisierte. „Leonie war gut drauf. Sie hat uns den Rücken gestärkt“, lobte auch Guthier. Doch letztlich war es der Kampfgeist und die geschlossene Teamleistung, mit der die Fürtherinnen in der Schlussviertelstunde dem Spiel die entscheidende Wende gaben. In der Deckung gelang es, den TVS auf Distanz zu halten, sodass die Gäste häufig am Rande des Zeitspiels waren. Und dann klappte auch das Umschaltspiel der HSG: Zwar wurden auch Konterchancen vergeben und damit eine frühere Entscheidung verpasst, doch über 14:13 (45.) und 16:15 (54.) verschaffte sich die Guthier-Sieben schließlich mit einem 3:0-Lauf zum 19:16 (58.) den entscheidenden Vorteil.

„Das war ein Derby auf sehr bescheidenem Niveau. Unsere Mannschaft hat jegliche Spritzigkeit und Schnelligkeit vermissen lassen. Mit etwas Tempo können wir uns beim 13:11 nach 40 Minuten absetzen. Doch davon war am Sonntag nichts zu sehen. So kann man kein Derby gewinnen. Fürth hat uns lange Zeit die Tür weit aufgemacht, doch wir haben die Einladung nicht angenommen. Am Ende haben die Gastgeberinnen dann den Sieg einfach mehr gewollt als wir, besser gekämpft und auch zurecht gewonnen“, war Siedelsbrunns Pressewart Siegfried Röth unzufrieden.

Während Fürth/Krumbach mit 6:0 Punkten die Tabellenführung übernommen hat, muss Siedelsbrunn vorerst kleinere Brötchen backen (2:4 Punkte), zumal auch noch Leistungsträgerin Michelle Maier mit einem Nasenbeinbruch vorerst ausfallen wird.
HSG Fürth/Krumbach: Stephan, Guthier – Elena Weber (5), Katharina Brandenburger (3/1), Beye, Diana Helferich (4), Reimund, Kloth, Vanessa Wagner (2), Johanna Dörsam (2), Jana Dörsam (2), Annika Dörsam (1), Shannon Obermeier (1).
TV Siedelsbrunn: Berghegger, Kredel – Karl, Anne-Christin Maresova (1), Stefanie Schmitt (7/7), Theresa Jöst (4), Lea Nikisch (2), Johanna Eder (je 2), Wojcik, Press, Lena Mottl (1). Lampert, Schork.

HSG Fürth/Krumbach II – HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten 17:19 (13:11): Endlich ihr erstes Saisonspiel absolvierten die A-Liga-Handballerinnen der HSG Fürth/Krumbach. Und ihr Trainer Gerald Röder war trotz der 17:19-(13:11)-Niederlage gegen Rüsselsheim nicht unzufrieden: „Die jungen Spielerinnen haben über weite Strecken gut gespielt. Leider haben wir in der zweiten Hälfte im Angriff nicht mehr gut getroffen“, bemängelte er die gerade einmal vier Treffer in den zweiten 30 Minuten. „Da mussten wir dann auch unserer Unerfahrenheit Tribut zollen. Ein Tick Cleverness fehlte da noch“, so Röder, der aber insbesondere die Deckung „richtig stabil“ sah und entsprechend mit Zuversicht nach vorne blickt: „Wir werden nach unserem Umbruch mit der jetzt sehr jungen Mannschaft sicherlich noch einige Zeit brauchen, aber die Richtung stimmt.“
HSG Fürth/Krumbach II: Müller, Grassinger – Hahn, Elena Flath (6), Hannah Hüttig (6/2), Blaser, Erny, Dorn, Reimund, Julia Bähr (3), Kathrin Thiede (1), Bund, Scholl, Ramona Winkler (1). mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 16.11.2021