28.03.2024

Am Ende hat HSG mehr Luft

Handball: Fürth/Krumbach schlägt SG Arheilgen nach einem starken Schlussspurt 26:22

Fürth. Und wieder haben die Bezirksoberliga-Handballer der HSG Fürth/Krumbach in der Schlussphase einen Sieg eingefahren. Wie schon eine Woche zuvor beim 21:20 in Heppenheim war auch diesmal die Kondition ausschlaggebend, dass ein 26:22-Heimsieg gegen die SG Arheilgen zu Buche stand. „Wir hatten hintenraus mehr Luft und haben das auch genutzt“, war HSG-Trainer Stefan Eger erleichtert.

Zuvor machten sich allerdings tiefe Sorgenfalten auf seiner Stirn breit: Personell sah es phasenweise gar nicht gut aus. Schon Mitte der ersten Hälfte knickte Yannik Kaiser um und fiel mit einer Sprunggelenksverletzung aus. Und bereits in Minute 29 sah Matthis Jäckel die Rote Karte, als er einen gegnerischen Rückraumspieler im Sprung stieß. „Das war vertretbar“, gab Eger zu. Jäckel war eigentlich wegen einer Handverletzung gar nicht eingeplant gewesen. „Er setzte sich nur für den Notfall auf die Bank“, so der HSG-Coach. Diesen Notfall sah Eger aber schon Mitte der ersten Hälfte beim 8:9 gekommen: Seine Mannschaft bekam keinen Zugriff auf die Arheilger Distanzschützen und so übernahm Jäckel – zumindest kurzzeitig – die vorgezogene Deckungsposition.

Auch im zweiten Abschnitt lief es nicht rund für die HSG, die nie in ihr Tempospiel fand. Erst eine Umstellung Mitte der zweiten Hälfte brachte dann die Wende: „Ich wusste, dass wir hintenraus noch Luft haben, dass wir in einer sehr guten körperlichen Verfassung sind“, so Eger, der seine Deckung weit öffnete und damit die Gegner in der Folge förmlich überrannte. Zu ganz wichtigen Faktoren wurden dabei Torhüter Swen Hebling, der in der 37. Minute zwischen die Pfosten kam, und Mateusz Jaworski, der aus der zweiten Mannschaft hochgezogen wurde und auf der wichtigen Hinten-Mitte-Position in der Abwehr eine ganz starke Leistung ablieferte. Von 18:17 (46.) setzte sich Fürth/Krumbach auf 22:18 und weiter auf 25:20 (57.) ab und feierte eine gelungene Heimpremiere, „die auf Grund der personellen Situation dem Team wirklich hoch anzurechnen ist“, so Eger, der trotz zwischenzeitlichem Sand im Getriebe unterm Strich „sehr zufrieden“ war.
HSG: H. Richter, Hebling – Beye (8/4), Jäckel, Schuricht (3), Renner, Koch (4), Jaworski (1), Kilian (3), Mink, Raabe (3), L. Richter (1), Kaiser (1).

HSG Fürth/Krumbach II – TV Büttelborn II 14:20 (7:7): Das Ergebnis ist deutlicher, als es der Spielverlauf eigentlich war: „Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen die Mannschaften, die in der Liga weit vorne erwartet werden, auf Augenhöhe spielen können“, meinte HSG-Coach Ingo Trumpfheller, legte aber auch den Finger in die Wunde: „Mit einer solchen Chancenverwertung kann es nicht zu einem Punkt reichen.“ Tatsächlich standen die Odenwälder in der Deckung hervorragend und hatten in Patrik Samardzic einen hervorragenden Rückhalt zwischen den Pfosten. „Da muss man einfach mehr draus machen“, ärgerte sich Trumpfheller, dass der Ertrag für diese starke Leistung ausblieb.

In der ersten Hälfte legten die Gastgeber noch meist knapp vor, gerieten dann aber nach dem Seitenwechsel schnell ins Hintertreffen. Beim 11:17 zehn Minuten vor dem Ende war die Partie zu Gunsten des Favoriten aus Büttelborn entschieden. „Auch wenn es am Ende eine deutliche Niederlage war: Es gab viele Ansätze, auf die wir in den nächsten Wochen aufbauen können. Das Wichtigste wird aber sein, dass wir unsere Chancenverwertung verbessern, vor dem Tor einfach kaltschnäuziger werden“, so Trumpfheller.
HSG II: Samardzic, Krause – Daubner (1), Meiß, Thaler, Sattler, Beller (2/1), Weber (1), Möke (1), Kindinger, Klink, Jaworski (2), Schüle (4/2), Lannert (3). mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 08.11.2021