16.04.2024

Vanessa Wagner reißt alle mit

Fürth/Krumbach. So ganz zufrieden konnte Martin Guthier, Trainer des Frauenhandball-Bezirksoberligisten HSG Fürth/Krumbach, nicht sein. Mit 23:22 (13:11) gewann seine Mannschaft bei der FSG Biblis/Gernsheim und holte damit den zweiten Sieg im zweiten Spiel, „aber eine Woche zuvor beim 29:28 gegen Dornheim waren wir besser“, fand der Übungsleiter. Dann schob er aber auch gleich nach: „Wenn mir vor der Runde jemand gesagt hätte, wir gewinnen die ersten beiden Spiele mit jeweils einem Tor, dann hätte ich sofort zugegriffen. Also alles gut.“

Diesmal lief die Offensive der Fürtherinnen nicht so auf Hochtouren wie zuvor. Nicht, dass keine Chancen erspielt wurden. Es mangelte in erster Linie an der Chancenverwertung. Alleine drei Strafwürfe und drei Konter wurden vergeben und hätten gereicht, dass die Partie gar nicht so spannend geworden wäre. „Das war nicht ideal“, so Guthier, „aber auch mit der Deckung war ich diesmal nicht wirklich zufrieden. Wir haben es Biblis häufig zu leicht gemacht“, fand er. So entwickelte sich von Beginn an eine enge Partie, in der in der ersten Hälfte die Odenwälderinnen meist mit zwei, drei Treffern vorlegten, es aber nicht schafften, sich weiter abzusetzen. Nach dem 10:13 schmolz der Vorsprung auf 11:13 zur Pause, und obwohl sich Fürth/Krumbach in der Kabine dann einiges für die zweite Hälfte vorgenommen hatte, lief erst einmal gar nichts.

Die FSG Biblis/Gernsheim – in Bestbesetzung und von ihrem Trainer Tobias Führer glänzend eingestellt – drehte das Spiel und legte ein 15:14 (38.) vor. Beim 20:18 (51.) schien Fürth das Spiel aus der Hand zu geben. „Aber auch wenn nicht alles ideal war: Aufgegeben hat sich meine Mannschaft nie und hat bis zum Ende gekämpft. Das ist wichtig“, zollte Martin Guthier seinem Team ein dickes Lob. Allen voran Vanessa Wagner, die sich gerade in der Schlussviertelstunde gegen die drohende Niederlage stemmte und ihre Mitspielerinnen mitzog. „Sie war ein absoluter Aktivposten“, so der HSG-Coach. Ein Doppelschlag von Wagner und ein Treffer von Elena Weber sorgten wieder für die 21:20-Führung (56.) der Odenwälderinnen. Auf der anderen Seite traf Lisa Götz zweimal in Folge – und wieder war Biblis vorne (22:21, 58.). Mit einer Energieleistung und einem Treffer von Franziska Beye sowie einem nervenstark verwandelten Siebenmeter von Katharina Brandenburger 22 Sekunden vor dem Ende rettete Fürth dann doch noch den Sieg. „Das war aber schon glücklich“, gab Guthier zu und richtete den Blick gleich wieder nach vorne: „Nächste Woche im Derby gegen Siedelsbrunn brauchen wir wieder eine andere Leistung. Ich bin mir aber sicher, dass wir das dann auch abrufen können. Und die vier Punkte haben wir jetzt erst mal und können ohne Druck in die nächsten Aufgaben gehen“, bilanzierte der Trainer.
HSG Fürth/Krumbach: Stephan, Guthier – Brandenburger (5/3), Weber (4), Beye (1), A. Dörsam (2), Unrath (1), Wagner (5), Annika Dörsam, Helferich (1/1), Jana Dörsam, Obermeier (3), Reimund (1). mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 09.11.2021