28.03.2024

Aufholjagd kostet am Ende zu viel Kraft

Hart umkämpft war das Frauenhandball-Derby zwischen dem TV 02 Siedelsbrunn und der HSG Fürth/Krumbach. Am Ende setzten sich die Gäste durch und festigten mit dem 29:26-Erfolg den fünften Platz in der Bezirksoberliga. Der zwischenzeitlich stark aufspielende TV 02 kann dennoch etwas Positives für den Kampf um den Klassenerhalt mitnehmen. Bild: Fritz Kopetzky Zurück

Handball: TV 02 Siedelsbrunn verliert auch das zweite Frauen-Derby in dieser Runde gegen die HSG Fürth/Krumbach mit 26:29 Toren / Kritik an Schiedsrichterleistung

Wald-Michelbach. Trotz einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber den letzten Spielen und der wohl sogar besten Saisonleistung hat es für die Handballfrauen des TV 02 Siedelsbrunn auch in der zweiten Derbybegegnung gegen die HSG Fürth/Krumbach nicht zu einem Sieg gereicht. In einem durchaus ansehnlichen Bezirksoberliga-Spiel unterlagen die Überwälderinnen mit 26:29 Toren und schweben so weiterhin in Abstiegsgefahr.

Gar nicht gut sah der TV 02 allerdings in der Anfangsphase des Spiels aus. Die Gäste aus dem Weschnitztal übernahmen schnell die Initiative. Angetrieben durch die an diesem Tag überragende Elena Weber (vier Treffer in fünf Minuten) führte die HSG schnell mit 6:1 Toren und es sah nach einem Debakel für die Gastgeberinnen aus. Doch so ganz allmählich kam auch der TV 02 in Schwung und verkürzte Tor um Tor. Ein Grund dafür war die Sicherheit von Stefanie Schmitt vom Siebenmeterpunkt. Sie verwandelte alle Strafwürfe sicher. Durch einen Doppelschlag von Lena Mottl und Lea Nikisch schaffte Siedelsbrunn in der 23. Minute den 10:10-Ausgleich. Jedoch ließ Siedelsbrunn dann zu viele Chancen liegen und die HSG ging mit einer knappen 13:12-Führung in die Kabine.

Die zweite Hälfte verlief dann bis in die Schlussphase hinein ausgeglichen. Der TV 02 haderte Mitte dieses Abschnitts dann auch noch mit einigen Schiedsrichterentscheidungen. So wurde den Überwälderinnen ein klarer Siebenmeter verweigert, und zu allem Überfluss mussten dann auch noch drei Spielerinnen aus umstrittenen Gründen auf der Bank Platz nehmen. Doch die gute Moral und die hervorragende kämpferische Einstellung der Schmidt-Truppe zeigte sich auch in dieser Phase des Spiels. Die gut gefüllte Halle jubelte, als die auch sonst starke Johanna Eder im Spiel 3:6 das 18:18 erzielte.

Bis zur 50. Minute war die Partie beim Stand von 22:23 offen. Doch dann schwanden beim TV 02 die Kräfte und man traf einige falsche Entscheidungen. Die Gäste, die zudem die Deckung umstellten, nutzte dies eiskalt aus, und als Elena Weber in der 55. Minute mit ihrem insgesamt elften Treffer das 26:22 erzielte, war die Partie entschieden.

„Wir haben den Beginn des Spiel total verschlafen. Die Aufholjagd hat viel Kraft gekostet, die uns dann am Ende des Spiels gefehlt hat. Wir haben hier zu viele Fehler gemacht oder die falsche Entscheidung getroffen. Kämpferisch kann ich den Mädels keinen Vorwurf machen. Jede Einzelne hat heute wirklich alles rausgehauen. Die Leistung, bis auf die technischen Fehler, stimmt mich für die kommenden schweren Spiele im Kampf um den Klassenerhalt zuversichtlich“, erklärte TV-Trainer Bastian Schmidt. „Das war ein richtiges Derby – gerade in der zweiten Hälfte“, sagte HSG-Trainer Martin Guthier. Fürth/Krumbach glich damit das Punktekonto wieder auf 15:15 aus und rangiert weiter auf Platz fünf.


TV 02: Berghegger, Naumann – Karl (2), Maier, Lampert, Mottl (3), Schmitt (9/8), Nikisch (4), Schork, Wojcik (1), Jöst (1), Eder (6).
HSG: Stephan – Brandenburger (5), Weber (11), Beye (1), Annika Dörsam (2), Unrath, Reimund (2), Johanna Dörsam (1), Jana Dörsam, Obermeier (1), Kloth (4), Dingeldein (2). th/mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 16.04.2022