25.04.2024

Ein Wechselbad der Gefühle

Diana Helferich verwandelte drei Siebenmeter für die HSG Fürth/Krumbach in Langen. Bild: Fritz Kopetzky

Fürth/Krumbach. Durch ein Wechselbad der Gefühle musste am Sonntagabend Martin Guthier, Trainer des Frauenhandball-Bezirksoberligisten HSG Fürth/Krumbach, mit seiner Mannschaft im Auswärtsspiel bei der HSG Langen. Nach einem Spiel mit vielen Höhen und Tiefen musste sich Fürth mit einem 25:25-(15:12)-Unentschieden zufriedengeben. Dabei zeigten die Odenwälderinnen ganz starke Comeback-Qualitäten: Sechs Minuten vor dem Ende lagen sie mit 21:25 zurück, holten mit einem 4:0-Lauf aber doch noch das Remis.

„Das Team hat gekämpft und jede Spielerin hat sich reingehängt und sich gegen die drohende Niederlage gestemmt. Dafür haben die Mädels meinen allergrößten Respekt“, lobte Guthier, der aber spielerisch auch Defizite sah: „Leider fehlt uns noch die Konstanz, um das Potenzial voll abzurufen. Da müssen wir dran arbeiten.“

Die ersten Minuten gehörten den Langenerinnen, die sich mit der früheren Zweitliga-Spielerin Anna Bretz, die am Ende auf zehn Tore kam, deutlich verstärkt haben. Erst nach dem 3:6 fing sich Fürth, egalisierte zum 6:6 und ging auch gleich mit 10:7 und 15:11 (28.) in Führung.

In der zweiten Hälfte verloren die Odenwälderinnen nach dem 19:13 (34.) den Faden, Langen verkürzte auf 18:19 (41.). Nach dem 21:20 (43.) kassierte Fürth/Krumbach fünf Gegentore in Folge zum scheinbar vorentscheidenden 21:25 (54.), besann sich dann aber wieder auf seine Stärken und kämpfte sich bravourös zurück. „Ich denke, der Ausgleich war auch verdient“, so Guthier, der ein Sonderlob an Jil Dingeldein verteilte, die bei ihrem Comeback sieben Tore beisteuerte und eine starke Abwehrleistung an den Tag legte. „Aber auch Elena Weber war mit acht Treffern richtig gut, ebenso Vanessa Wagner, die in der Deckung enorm wichtig war“, meinte der Trainer.

In guter Verfassung präsentierten sich auch die beiden Fürther Torhüterinnen Melina Guthier und Leonie Stephan. Bei ihrer Rückkehr an die alte Wirkungsstätte durfte Melina rund 40 Minuten zwischen den Pfosten stehen und stärkte ihrem Team ebenso den Rücken wie Leonie Stephan anschließend. „Das war das erwartet schwere Spiel, aber umso schöner ist es, dass wir hier nicht mit leeren Händen nach Hause fahren“, bilanzierte Martin Gu-thier, dessen letzte Trainerstation vor dem Engagement bei der HSG Fürth/Krumbach die HSG Langen war.
HSG Fürth/Krumbach: Stephan, Guthier – Weber (8/2), Dingeldein (7), Johanna Dörsam, Jana Dörsam, Obermeier, Reimund, Annika Dörsam (3), Helferich (3/3), Wagner (2), Beye (1), Kloth (1).


TV Büttelborn – HSG Fürth/Krumbach II 22:15 (12:8): Fürths Trainer Gerald Röder war trotz der am Ende deutlichen Niederlage nicht unzufrieden: „Wir hatten wegen Krankheit und Verletzungen einige Ausfälle, aber dafür haben wir das heute gegen eine starke Mannschaft wirklich gut gemacht. Erst in der letzten Viertelstunde wurde es dann leider mit nachlassender Kraft dann auch noch deutlich“, so der Trainer. Besonders die jungen Spielerinnen präsentierten sich erneut sehr diszipliniert und kampfstark: „Wir haben uns nie aufgegeben, haben immer dagegengehalten“, lobte Röder, der sich eine etwas bessere Chancenverwertung – unter anderem wurden zwei Strafwürfe und drei Konter vergeben – gewünscht hätte. „So weit waren wir von Büttelborn gar nicht weg.“
HSG Fürth/Krumbach II: Müller – Hahn (1), Dorn (1), Bähr, Dörsam, Hess (1), Kathrin Thiede (1), Hüttig (5/2), Knapp (4), Bund (2). mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 23.11.2021