HSG ist im Abstiegskampf

In der engen erbacher Halle, wo die Zuschauer direkt am Spielfeldrand sitzen, lieferte sich die HSG Fürth/Krumbach schon immer packende Duelle mit dem Nachbarrivalen. Bild: Reimer
Handball: Fürther sehen sich beim SV Erbach nur als Außenseiter. Frauen wollen ein Signal setzen
Fürth/Krumbach. Vor einer kniffligen Aufgabe stehen die Handballer der HSG Fürth/Krumbach: Am Samstagabend (19.15 Uhr) müssen sie beim SV Erbach ran. Das ist nicht nur ein Derby in der ungeliebten, engen Erbacher Mehrzweckhalle, es ist auch ein Spiel gegen einen Gegner, mit dem man sich in der Vergangenheit oft enge Schlachten geliefert hat und es meist um Spitzenpositionen in der Bezirksoberliga ging.
Andere Vorzeichen
Diesmal sind die Vorzeichen anders: Beide Seiten befinden sich in einem Umbruch, wobei der SVE noch mehr auf Routiniers setzte als die Odenwälder, was sich derzeit auch im Tabellenstand widerspiegelt: Der SV Erbach, wo Trainer Jens Becker für die nächste Saison verlängerte, ist mit 14:12 Punkten Sechster und damit eigentlich die einzige Mannschaft der Liga im Niemandsland. Die fünf Mannschaften darüber haben noch Chancen auf den Titel, alle Teams dahinter brauchen Punkte im Abstiegskampf. Darunter auch die HSG Fürth/Krumbach.
Das Team von Trainer Ingo Trumpfheller ist Zehnter, hat 8:18 Zähler auf dem Konto und damit nur vier mehr als Schlusslicht Heppenheim und zwei mehr als der Vorletzte Büttelborn. Dabei schmerzte die jüngste 27:28-Niederlage gegen Lorsch/Einhausen besonders, die erst durch einen umstrittenen Strafwurf in der Schlusssekunde besiegelt wurde. „Das hat schon wehgetan“, meint Trumpfheller rückblickend, richtet den Fokus aber gleich nach vorne: „Wir sind in Erbach nur Außenseiter, werden uns aber nicht verstecken“, verspricht er. „Es gilt, locker aufzuspielen und uns Selbstvertrauen für die Aufgaben zu holen, die danach folgen“, gibt er seinen Spielern mit auf den Weg.
Das bedeutet aber nicht, dass er Nachlässigkeiten akzeptieren würde: „Wir werden 60 Minuten kämpfen. In den bisherigen Spielen war immer zu sehen, dass die Einstellung meiner Mannschaft zu 100 Prozent stimmt und das wird auch in Erbach wieder wichtig sein“, so Trumpfheller. Fehlen wird den Fürthern weiterhin der verletzte David Fischer, was sehr schwer zu kompensieren ist. Im Abschlusstraining am Freitagabend wird sich noch entscheiden, wer aus der zweiten Mannschaft mit nach Erbach fahren wird. „Wir haben noch zwei Plätze offen, die ich in Absprache mit Norbert Metzger besetzen werde“, erläutert Trumpfheller mit Blick auf die enge Zusammenarbeit mit dem Bezirksliga-Coach der HSG II. Die HSG Fürth/Krumbach II ist erst am Sonntag (15.30 Uhr) als Tabellenzehnter beim TuS Griesheim II am Ball und Trainer Norbert Metzger gibt sich keinen Illusionen hin: „Wir müssen beim Spitzenreiter ran und da geht es für uns einzig und allein darum, uns teuer zu verkaufen“, so der Coach, der aber zugleich auch die Gelegenheit nutzen möchte, das Team gegen einen starken Gegner weiterzuentwickeln: „Meine jungen Spieler brauchen Erfahrung und dafür sind solche Spiele, in denen man nichts zu verlieren hat, gut geeignet.“
Heimsiege sind Pflicht
Siege in Heimspielen sind für die Handballerinnen der HSG Fürth/Krumbach Pflicht. Ganz besonders am Sonntagabend (18 Uhr), wenn die Odenwälder als Tabellenführer das punktlose Schlusslicht HSG Langen empfangen. Zudem gilt es für die Odenwälderinnen eine positive Reaktion zu zeigen, nachdem man am vergangenen Wochenende auf Grund einer miserablen zweiten Hälfte beim TV Büttelborn unterlag und damit die erste Niederlage der Saison hinnehmen musste. „Nach diesem bitteren Spiel haben wir was gutzumachen“, findet auch HSG-Trainer Daniel Werner. „Es zählen jetzt nur die zwei Punkte“, stellt er unmissverständlich fest. Damit soll auch gleich wieder ein Zeichen an die Konkurrenz gesetzt werden, dass man im Titelkampf nicht nachlassen wird. „Es ist noch ein langer Weg, aber wir wollen weiter fleißig punkten“, so der Trainer, der bis auf die beiden Langzeitverletzten Elena Weber und Shannon Obermeier auf seine Bestbesetzung bauen kann.
Die Partie gegen Langen ist das erste von nur noch vier Heimspielen in der Rückrunde und alles andere als ein Erfolg wäre eine maßlose Enttäuschung, zumal es eine Woche später schon zum Liga-Dritten Egelsbach geht. Gewinnt Fürth/Krumbach diese beiden Partien, dann wäre das ein Signal an die Konkurrenz. Lässt man allerdings Fehler, dann wird das Titelrennen ganz schnell wieder eng und das derzeitige Vier-Punkte-Polster könnte schnell schmelzen.
Kampfstarker Gegner
Ein ganz schweres Heimspiel erwartet Gerald Röder, Trainer des Frauen-Bezirksligisten HSG Fürth/Krumbach II, am Sonntag (16 Uhr) gegen die FSG Biblis/Gernsheim. „Da bekommen wir es mit einer erfahrenen, kampfstarken Mannschaft zu tun“, weiß er und verweist als Beweis auf den jüngsten Sieg der FSG gegen Primus Dornheim. „Wir müssen besonders im Angriff eine gute Chancenverwertung an den Tag legen, um Biblis nicht ins Konterspiel kommen zu lassen“, fordert Röder. mep
Quelle: Odenwälder Zeitung, 24.01.2025