19.04.2024

Packendes Spitzenspiel

Luca Kilian erzielte drei Tore für die HSG Fürth/Krumbach im Spitzenspiel gegen den TSV Pfungstadt. Bild: Fritz Kopetzky

Handball: HSG Fürth/Krumbach bringt Pfungstadt mit 31:27 die erste Niederlage bei.

Fürth/Krumbach. Dieses Spitzenspiel hatte seinen Namen verdient: Die HSG Fürth/Krumbach und der TSV Pfungstadt zeigten am Samstagabend im Top-Spiel der Handball-Bezirksoberliga ein Niveau, das auch der Landesliga gut zu Gesicht gestanden hätte.

Dass am Ende die Odenwälder mit 31:27 (15:10) die Oberhand behielten und dem TSV damit die ersten Punkte der Saison abknöpften, gefiel HSG-Trainer Stefan Eger natürlich besonders gut, aber auch er war vor allem von der Qualität beider Mannschaften angetan. „Das war ein richtig tolles Spiel von beiden Seiten. Es hat viel Spaß gemacht, auch wegen der vielen Varianten, die Pfungstadts Trainerin Ilka Fickinger immer wieder reinbrachte“, zollte Eger den Gästen Respekt, aber ganz besonders natürlich seinen Spielern: „Chapeau an meine Jungs für diese Leistung.“

Der Erfolg der Fürther, die damit Rang drei untermauerten, punktgleich mit Pfungstadt sind und nur zwei Zähler hinter Roßdorf/Reinheim zurückliegen, ist umso höher zu bewerten, da bereits in der 24. Minute Abwehrchef Lars Richter die Rote Karte nach einer unglücklichen Aktion sah. „Das haben wir dann im Kollektiv kompensiert“, so Eger. Fürth/Krumbach erwischte einen Start nach Maß, führte nach 13 Minuten mit 7:2. Doch Pfungstadt ließ sich nicht beirren, verkürzte nach dem Platzverweis für Richter in Überzahl auf 9:11 (26.), ehe die Odenwälder in den Minuten vor der Pause noch einmal nachlegten und mit fünf Toren Vorsprung in die Kabine gingen.

In der zweiten Hälfte hielt die HSG die Intensität weiter hoch und hatte in Henrik Richter den überragenden Akteur der gesamten Partie zwischen ihren Pfosten. „Er war heute wirklich herausragend“, lobte Eger. Fürth legte kontinuierlich vor, aber Pfungstadt steckte nie auf und war zehn Minuten vor dem Ende beim 20:23 wieder in Schlagdistanz. „Es war eine ganz enge Kiste“, war sich auch Eger erst kurz vor dem Ende sicher, dass beide Punkte in der Schulsporthalle bleiben würden. Über 28:22 (55.) und 30:25 (58.) feierte die HSG einen verdienten 31:27-Erfolg, „den wir uns heute wirklich verdient haben“, so der Fürther Trainer sichtlich erschöpft, aber glücklich.

HSG Fürth/Krumbach: Hebling, Henrik Richter – Beye (2/1), Matthis Jäckel (3), Schuricht (7), Renner, Koch (4), Fischer (2), Kilian (3), Jaworski (1), Mink, Raabe, Lars Richter, Kaiser (9).

Niederlage der Zweiten

Die zweite Mannschaft verlor in der Bezirksliga A mit 29:31 (10:15) gegen den TSV Pfungstadt II. Trainer Ingo Trumpfheller ärgerte sich. Die Fürther verpassten zum einen den Start und leisteten sich dann viel zu viele Fehlwürfe, um noch einen Punktgewinn zu feiern. „Wir sind unseren frühen Rückstand eigentlich die ganze Partie über hinterhergelaufen“, haderte Trumpfheller, der auch in der Deckung ungewohnte Probleme sah: „Erst mit der Umstellung auf eine doppelte Manndeckung hatten wir besser Zugriff. Dann war aber die mangelnde Chancenverwertung das Manko.“

HSG II: Samardzic – Dorn, Malte Jäckel, Daubner, Meiß, Trumpfheller (2/2), Sattler (1), Weber (3), Lannert (1), Klink (7), Kindinger (2), Camcioglu (5/2), Schüle (6), Jäger (2).

Enttäuschung beim Letzten

Im Auswärtsspiel bei der bis dato punktlosen FSG Biblis/Gernsheim unterlag die zweite Frauenmannschaft der HSG Fürth/Krumbach in der Bezirksliga A mit 22:25 (11:9). „Biblis hat das Spiel verdient gewonnen, weil wir zu viele Chancen ausgelassen haben“, bilanzierte HSG-Trainer Gerald Röder.

In der ersten Hälfte lief es für die Fürtherinnen noch halbwegs rund und sie lagen meist knapp in Führung. Doch nach dem Seitenwechsel geriet der Spielfluss gegen die mit einigen Routiniers auflaufenden Gäste ins Stocken. „Wir waren in der Abwehr nicht mehr aufmerksam genug und vorne fehlte der Druck völlig. Dadurch nahmen wir viele schlecht vorbereitete Würfe, die Situationen waren nicht gut“, erkannte Röder.

Biblis/Gernsheim drehte das Spiel, legte mehrmals eine Drei-Tore-Führung vor, aber zumindest kämpferisch konnte man den Odenwälderinnen keinen Vorwurf machen. Mit viel Biss kamen sie nach dem 15:18 noch einmal zum 18:18 (50.), doch in der Schlussphase rächten sich die vergebenen Möglichkeiten. „Da haben wir wieder zwei, drei Chancen ausgelassen und Biblis hat das clever gemacht“, so Röder, der aber auch klar stellte: „Diese Niederlage wirft uns nicht um. Wir schauen jetzt wieder nach vorne.“ Und da wartet am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen den ambitionierten Tabellenzweiten SKG Roßdorf gleich ein ganz dicker Brocken. mep

HSG: Stephan – Krämer (3), Hahn, Bähr (2), Wagner (8), Thiede (1), Ehret (1/1), Weber, Bauer (3/1), Johanna Dörsam (1), Malin Dörsam (3).

Quelle: Odenwälder Zeitung, 07.11.2022