Richter pariert sechs Siebenmeter
HSG Fürth/Krumbach tut sich bei der MSG Lorsch/Einhausen schwer und Ingo Trumpfheller wird in der Kabine laut.
Fürth. Sie taten sich schwer, die Bezirksoberliga-Handballer der HSG Fürth/Krumbach. Aber am Ende stand ein verdienter 28:20 (12:7)-Erfolg bei einer diszipliniert spielenden MSG Lorsch/Einhausen zu Buche.
„Das Wichtigste sind heute die Punkte“, wollte sich HSG-Trainer Stefan Eger mit Kritik zurückhalten, gab aber auch zu: „Wir haben uns – gerade in der zweiten Hälfte – zu oft mit den Schiedsrichtern und deren Entscheidungen beschäftigt und zu wenig mit unserem Spiel. Die Leistung war nicht gut.“
Allerdings fehlten bei Fürth/Krumbach auch einige Leistungsträger oder konnten nur angeschlagen mitwirken. „Personell haben wir aktuell schon ein paar Probleme“, gab Eger zu. Dies traf allerdings in noch größerem Maße auch auf Lorsch/Einhausen zu, das zwar elf Feldspieler auf dem Spielbericht stehen hatte, effektiv aber mit sieben Akteuren agierte. Die anderen nahm MSG-Coach Norbert Metzger aus der A-Jugend und zweiten Mannschaft in den Kader, um für den Notfall Alternativen zu haben.
„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. In der zweiten Hälfte waren die Jungs dann irgendwann stehend k. o. und dann hat sich die immer noch bessere Breite im Kader Fürths durchgesetzt“, resümierte der in Fürth wohnende MSG-Trainer.
Fabian Beye hat gute Ideen
Die Odenwälder setzten sich nach einem ausgeglichenen Start (4:4) auf 10:5 (24.) ab, hatten dann in der zweiten Hälfte allerdings eine Schwächephase, in der rein gar nichts zusammenlief. „So viele Fehler dürfen wir uns einfach nicht erlauben“, ärgerte sich Eger. Die Gastgeber verkürzten auf 20:21 (50.), aber dann riss sich Fürth/Krumbach wieder zusammen. Besonders der überragende Keeper Henrik Richter vernagelte sein Tor, parierte am Ende sechs Strafwürfe, drei davon in der entscheidend Phase. „Er war richtig gut drauf“, lobte Eger, der zudem Fabian Beye mit „sehr vielen guten Entscheidungen im Angriff“ hervorhob.
HSG Fürth/Krumbach: Henrik Richter, Hebling – Beye (10/3), Schuricht (3), Renner (4), Koch, Fischer (1), Sattler, Kilian (1), Jaworski (2), Raabe (1), Lars Richter, Kaiser (6).
Bezirksliga A: HSG Weiterstadt – HSG Fürth/Krumbach II 36:29 (18:16): So hatte sich Ingo Trumpfheller das A-Liga-Auswärtsspiel seiner HSG Fürth/Krumbach II nicht vorgestellt. Bei der HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden gerieten die Odenwälder mit 29:36 (16:18) unter die Räder. „Dabei waren wir gar nicht so viel schlechter“, schüttelte der Trainer den Kopf. „Wir haben eindeutig zu viele eigene Fehler fabriziert, dazu war unsere Chancenverwertung wieder zu schwach“, wurde auf der Suche nach Gründen für die Niederlage schnell fündig. Aber klar ist für Trumpfheller auch: Perspektivisch wird man gegen Gegner wie Weiterstadt gewinnen. „Uns hat wieder etwas Erfahrung gefehlt. Meine jungen Spieler waren nicht clever genug, in vielen Situationen einfach nicht abgeklärt“, hat er beobachtet, sieht das Team aber insgesamt nach wie vor auf einem sehr guten Weg.
Schon in der ersten Hälfte war Fürth/Krumbach spielerisch auf Augenhöhe, ging aber mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause. „In der Kabine wurde ich diesmal etwas lauter“, erzählt Trumpfheller. „Mich haben die Unkonzentriertheiten maßlos geärgert. Wenn man sieht, dass wir nur zwei hinten sind, obwohl wie sehr viele Fehler gemacht haben, dann sieht man, was eigentlich möglich gewesen wäre“, so der Coach.
Fehler schleichen sich ein
Im zweiten Abschnitt schienen die Gäste dann auf einem guten Weg, gingen mit 22:21 und 23:22 (38.) in Führung. Danach schlichen sich wieder Fehler ein, gute Wurfchancen wurden ausgelassen und Weiterstadt drehte mit einem 5:0-Lauf das Resultat zum 27:23 (47.). In der Schlussphase lief bei Fürth/Krumbach gar nichts mehr zusammen, die Gastgeber setzten sich Tor um Tor ab und gewannen am Ende um einiges deutlicher, als es der Spielverlauf hergab.
HSG Fürth/Krumbach II: Samardzic, Dorn – Schmitt (4), Vögeler, Meiß (3), Jäckel, Herdner (3), Schott (1/1), Weber (1), Lannert (1), Klink (7), Camcioglu (3/2), Schüle (2/1), Mink (4).
Frauen-Bezirksoberliga: HSG Langen – HSG Fürth/Krumbach 24:27 (8:16): So schnell kann es gehen: Durch den 27:24-Erfolg bei Schlusslicht HSG Langen und die gleichzeitige Niederlage von Primus Heppenheim gegen Egelsbach, ist Fürth/Krumbach nach Minuspunkten mit dem Tabellenersten gleichgezogen und befindet sich sechs Spieltage vor Rundenende tatsächlich wieder im Meisterschaftsrennen.
Angriff auf die Landesliga?
„Da ist zwischen Platz eins und sechs alles extrem eng zusammen“, will Fürths Trainer Martin Guthier nicht zum Angriff auf die Landesliga blasen, aber schon am kommenden Sonntag könnte mit einem Heimsieg gegen Heppenheim weiter vorgerückt werden. Allerdings – daran lässt der Trainer keine Zweifel – muss gegen den Spitzenreiter eine andere Leistung her, als in Langen gezeigt wurde. „Da waren wir in der ersten Hälfte wirklich gut. Wir hätten mehr Tempo machen müssen, aber das hat gepasst“, meint Guthier angesichts der 16:8-Pausenführung.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Fürth auf 20:10 (36.), aber danach lief nicht mehr viel zusammen. „Wir haben auch einige Wechsel vorgenommen, die in dieser Form nicht funktionierten“, gab Guthier zu. Langen kam auf 16:20 (46.) heran und beim 19:21 und 20:22 (50.) schien die Partie noch einmal kippen zu können. Doch mit einem 4:0-Lauf zum 26:20 rückte Fürth/Krumbach fünf Minuten vor dem Ende das Ergebnis wieder halbwegs gerade.
HSG Fürth/Krumbach: Guthier – Brandenburger (7/5), Weber (6/1), Beye (2), Annika Dörsam (4), Scholl (1), Reimund (1), Schüle (1), Johanna Dörsam, Jana Dörsam, Kloth (2), Dingeldein (3). mep
Quelle: Odenwälder Zeitung, 28.02.2023