Von Beginn an nicht ins Spiel gefunden | Ganz anderer Auftritt nach dem Seitenwechsel

Handball: HSG Fürth/Krumbach verliert 22:34 beim Aufstiegsrunden-Tabellenführer HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten
Fürth. Sie hatten sich eigentlich viel vorgenommen, die Handballer der HSG Fürth/Krumbach. Sie wollten Revanche nehmen für die Hinspielniederlage, wollten zeigen, dass sie ohne Druck auch gegen die Top-Teams der Bezirksoberliga mithalten und gewinnen können. Doch nach 60 verkorksten Minuten stand eine 22:34-Niederlage der Odenwälder beim Tabellenführer der Aufstiegsrunde und Meisterschaftsfavoriten Nummer eins, der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten, zu Buche.
„Das war heute einfach zu wenig, was wir auf die Platte gebracht haben“, ärgerte sich Co-Trainer Eric Seyfert, der den privat verhinderten Coach Stefan Eger vertrat. Dass es am Ende eine so deutliche Schlappe setzte, das schmeckte auch Seyfert nicht. Die Niederlage an sich ist für Fürth/Krumbach zu verschmerzen, schließlich bleibt die Mannschaft Dritter und damit auf dem Platz, den sie gerne bis zum Ende verteidigen würde. Doch die Art und Weise überraschte dann doch. Weder im Angriff noch in der Abwehr fanden die Odenwälder in ihr Spiel.
„Wir haben es Rüsselsheim zu leicht gemacht“, haderte Seyfert mit Blick auf die scheunentorgroßen Lücken in der Defensive. „Wenn man hier in Rüsselsheim was holen will, dann reichen 80 Prozent der Leistung nicht aus, dazu hätte es vielleicht 110 Prozent gebraucht“, so sein Fazit.
Nach dem frühen 1:6 (11.) schienen sich die Gäste bis zum 5:8 (17.) etwas zu fangen, doch nach dem 6:9 wuchs der Rückstand bis zur Pause wieder auf acht Tore an, auch weil im Angriff gute Chancen ausgelassen und zu viele Fehler fabriziert wurden. Im zweiten Durchgang dominierte der Spitzenreiter weiter, legte schnell neun Tore und beim 27:17 (47.) erstmals zehn Tore vor. Zu diesem Zeitpunkt war die Niederlage der Odenwälder längst besiegelt.
Doch auch wenn Rüsselsheim nach dem Erfolg gegen den Liga-Zweiten Crumstadt am vergangenen Wochenende und jetzt dem Kantersieg gegen den Dritten aus dem Odenwald beste Karten im Meisterschaftsrennen hat, zum Titel wollte Seyfert den Gastgebern noch nicht gratulieren: „Es sieht schon danach aus, dass sie das packen können, aber auch sie haben noch unbequeme Gegner. Wenn sie am Ende aber doch ganz oben stehen, dann haben sie es sicherlich auch verdient“, ist er nicht zuletzt durch die beiden Siege gegen seine Mannschaft überzeugt.
HSG Fürth/Krumbach: Hebling, Samardzic – Beye (5/2), Jäckel (3), Schuricht (4), Renner, Koch (3), Fischer (4), Sattler, Kilian, Weber, Jaworski, Mink (1), Kaiser (2). mep
Ganz anderer Auftritt nach dem Seitenwechsel
Handball: HSG Fürth/Krumbach dreht das Spiel noch in einem intensiven Bezirksoberliga-Derby gegen den SV Erbach zum 30:26
Fürth. Dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte feierten die Handballerinnen der HSG Fürth/Krumbach einen 30:26-Derbysieg gegen den SV Erbach und brachten vorzeitig ihren fünften Tabellenplatz in trockene Tücher. „Das ist für uns ein riesiger Erfolg“, freute sich Trainer Martin Guthier über die tolle Saisonleistung.
„Wenn man die Voraussetzungen sieht, dann ist das gar nicht hoch genug zu bewerten“, so der Coach mit Blick auf seine junge, im Umbruch befindliche Mannschaft, die aber eine tolle Entwicklung genommen hat. „Wir sind immer stabiler geworden“, findet Guthier.
Und das war auch ein Grund, warum die Odenwälderinnen auch gegen Erbach noch die Punkte behielten. In der ersten Hälfte lief es bei der HSG noch nicht rund. „Wir waren in der Abwehr zu passiv, haben keinen richtigen Zugriff bekommen“, bemängelte der Trainer, der zudem auch noch eine schwache Chancenverwertung sah. Und er fand auch, dass bis zur Pause (13:15) die Einstellung noch nicht so war, dass man an die 100 Prozent des Leistungsvermögens kommen würde. „Da hat schon noch ein bisschen was gefehlt“, so Guthier.
Doch nach dem Seitenwechsel sah er einen ganz anderen Auftritt seiner Mannschaft: in der Deckung wesentlich ballorientierter und beweglicher, im Angriff deutlich konsequenter. „Wir haben besonders mit der Abwehr nun auch Erbach immer wieder zu Fehlwürfen provoziert“, erkannte der HSG-Coach. Zudem steigerte sich Torhüterin Melina Guthier, hatte dabei aber auch deutlich mehr Unterstützung durch ihre Vorderleute.
In der 44. Minute hatte Fürth/Krumbach aus dem zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand eine 21:20-Führung gemacht, aber die Partie blieb eng, Erbach kämpfte verbissen und wollte den 26:24-Hinspielsieg unbedingt wiederholen. Erst nach dem 26:26 (57.) gelang den Odenwälderinnen mit einem 3:0-Lauf zum 29:26 (59.) der Befreiungsschlag in einem intensiven Derby.
HSG: Stephan, Guthier – Brandenburger (14/9), Weber (2/1), Beye (2), Annika Dörsam (4), Reimund (2), Johanna Dörsam, Jana Dörsam, Shannon Obermeier (2/1), Andrea Kloth (1), Jil Dingeldein (3). mep
Quelle: Odenwälder Zeitung, 02.05.2022