19.04.2024

Am Ende kurz gezittert

Henrik Richter bot im Tor der HSG Fürth/Krumbach eine starke Leistung beim Heimsieg gegen den SV Erbach. Bild: Fritz Kopetzky

Handball: HSG Fürth/Krumbach macht es beim 26:23-Heimsieg gegen den SV Erbach unnötig spannend.

Fürth. In der Schlussminute hielten die Fans der HSG Fürth/Krumbach noch einmal den Atem an: Ihre Mannschaft kassierte gerade im Derby der Handball-Bezirksoberliga gegen den SV Erbach den 23:24-Anschlusstreffer und es waren nur noch 48 Sekunden zu spielen. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: Luca Kilian und Yannik Kaiser erhöhten gegen die nun extrem offensive Gäste-Deckung binnen 25 Sekunden auf 26:23 und machten den Sack zu.

Den Schlusspunkt zum 36:24 (14:9)-Endstand setzten dann noch einmal die Erbacher, die nie aufsteckten und den Odenwäldern am Samstagabend alles abverlangten. „Wir wussten, dass Erbach eine ganz unangenehm zu spielende, kampfstarke Mannschaft ist. Aber ich bin überzeugt, dass wir uns diesen Sieg verdient haben. Unterm Strich waren wir das bessere Team“, bilanzierte HSG-Trainer Stefan Eger. Dass es in der zweiten Hälfte und insbesondere in der Schlussphase noch einmal so eng wurde, das schob der Coach in erster Linie auf die eigenen Fehler: „Wir haben viel zu viele Chancen ausgelassen, haben reihenweise nur Pfosten und Latte getroffen“, ärgerte er sich, gab aber auch zu: „Erbach scheiterte auch einige Male in aussichtsreicher Position an unserem wieder einmal sehr guten Torhüter Henrik Richter.“ Neben dem Keeper hob Eger noch die Leistung von Matthis Jäckel hervor, der im rechten Rückraum „mächtig viel Betrieb machte“, so der Trainer.

Flut von Pfostenwürfen

Die ersten 20 Minuten gehörten eindeutig den Fürthern, die mit viel Bewegung im Angriff und einer stabilen Deckung sich eine 13:5-Führung erspielten (22.). Aber schon vor der Pause wurde der SVE in der Abwehr immer offensiver und es begann die Flut der Pfostenwürfe. „Wir hätten da konsequenter bleiben müssen“, meint Eger, der aber dennoch zufrieden war: „Wenn man gegen einen so guten Gegner es schafft, die Punkte zu behalten, dann ist das auf alle Fälle auch ein Beweis der Stabilität der Mannschaft.“

HSG Fürth/Krumbach: Hebling, Henrik Richter – Beye (2), Jäckel (6), Schuricht (4), Renner, Fischer (1), Schott, Kilian (1), Schmitt, Jaworski, Raabe (3), Lars Richter, Kaiser (9/3).

HSG Fürth/Krumbach II – TV Büttelborn II 21:27 (10:11): „Das war heute einfach ein richtig schlechter Tag“, ärgerte sich HSG-Spielertrainer Ingo Trumpfheller nach der überraschend deutlichen Heimniederlage gegen den Tabellennachbarn, der nun an den Odenwäldern vorbeigezogen ist. Und der Trainer zeigte sich durchaus selbstkritisch: „Ich habe erst einen Strafwurf vergeben, dann beim Stande von 14:15 eine blöde Zeitstrafe kassiert, als ich bei einem Gegenspieler einfach zu spät dran war und nur noch das Trikot erwischt habe“, so Trumpfheller.

Die Gäste nutzten die Überzahl eiskalt aus, zogen auf 18:14 und danach sogar auf 20:14 (48.) davon und sorgten damit für die Vorentscheidung. Die Fürther hätten allerdings gar nicht in die Bredouille kommen müssen, wenn sie im Angriff ihre Normalform abgerufen hätten. Doch diesmal agierte die HSG zu ideenlos und phasenweise auch noch drucklos. „Die Abwehr war über weite Strecken in Ordnung, es lang eindeutig heute an der Offensive“, ist der Fürther Trainer überzeugt. Max Lannert zeigte zwar eine gute Leistung, traf siebenmal, aber um Büttelborn zu gefährden, fehlte diesmal das Kollektiv.

HSG Fürth/Krumbach II: Samardzic, Lindner – Schmitt (1), Daubner (2), Meiß (1), Sattler, Vögeler, Klink (3), Lannert (7), Trumpfheller (3/3), Kindinger (2), Camcioglu (1), Schüle (1), Jäger. mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 28.11.2022