Die HSG Fürth/Krumbach braucht einen neuen Trainer
Martin Guthier hört am Saisonende nach drei Jahren bei den Handballerinnen der HSG Fürth/Krumbach auf. Das sagt der Trainer zu den Gründen.
Überraschende Entscheidung bei den Handballerinnen der HSG Fürth/Krumbach: Der Trainer des Bezirksoberliga-Teams, Martin Guthier, kündigte an, nach der Saison sein Engagement bei den Odenwälderinnen zu beenden.
„Ich bin in ständigem Austausch mit der Abteilungsleitung und natürlich auch im Gespräch mit der Mannschaft. In diesem Zuge ist dieser Entschluss gereift. Wir haben uns einvernehmlich darauf verständigt, dass in der kommenden Saison ein neuer Trainer die Damen der HSG Fürth/Krumbach betreuen wird“, erklärte Guthier, der sich aber diese Entscheidung nicht leicht machte: „Ich hatte – und habe auch noch – eine tolle Zeit bei einem tollen Team mit fantastischen Menschen und wirklich klasse Handballerinnen“, lobt er den Zusammenhalt und auch die sportliche Entwicklung seiner Mannschaft.
„Wir haben gemeinsam Schritte nach vorne gemacht. Allerdings sind wir uns einig, dass es Zeit für eine Veränderung wird“ – Martin Guthier
„Wir haben gemeinsam Schritte nach vorne gemacht. Allerdings sind wir uns einig, dass es Zeit für eine Veränderung wird, um die weitere Entwicklung jeder einzelnen Spielerin optimal zu fördern“, einigte sich das Team und Martin Guthier nach drei erfolgreichen Jahren, wobei in der vergangenen Runde sogar um die Meisterschaft mitgespielt wurde, seinen Platz räumen, damit wieder frischer Wind und neue Akzente Einzug halten können.
Die Abteilungsleiter Silke Blessing und Katharina Hallstein bedauerten den Entschluss ebenso wie die Mannschaft, können ihn aber nachvollziehen: „Wir möchten Martin Guthier für die sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit danken. Er hat in den letzten Jahren als Trainer nicht nur die Frauenmannschaft, sondern die gesamte Handball-Abteilung geprägt“, so das Duo, das aber noch einmal herausstellte, dass er insbesondere „jede einzelne Spielerin weiterentwickelt“ und „ein tolles Team“ geformt hat. Jetzt geht für die Abteilungsleiterinnen die Suche nach einem adäquaten Nachfolger los, was auf dem aktuell sehr engen Trainermarkt keine einfache Aufgabe sein wird.
Durststrecke beenden
Gleichzeitig geht es für Martin Guthier und sein Team darum, die jüngste Durststrecke möglichst noch vor Weihnachten zu Durchbrechen. Mit dem derzeitigen siebten Rang und gerade einmal 5:13 Punkten ist man nicht zufrieden. „Natürlich hat die aktuelle Situation auch dazu geführt, diese Entscheidung zu treffen“, gibt Guthier zu, der aber nun alles daransetzen möchte, das Team wieder in die Spur zu bringen. Möglichst schon mit zwei Heimsiegen in den verbleibenden beiden Spielen vor der Weihnachtspause, wenn zunächst am Sonntag (18 Uhr) Guthiers Heimatverein SV Erbach und danach noch die SKG Roßdorf nach Fürth kommt. „Das sind zwei herausfordernde Aufgaben, aber ich weiß, was meine Mannschaft kann und bin daher überzeugt, dass wir da auch etwas holen werden“, richtet Guthier den Blick schon wieder nach vorne.
Rückblickend ist er überzeugt, dass die Situation und damit auch die Entscheidung, nach der Runde sein Amt niederzulegen, viele Gründe hatte, die weder von der Mannschaft, noch von ihm beeinflussbar waren. So verletzte sich Leistungsträgerin Katharina Brandenburger im letzten Testspiel vor der Saison und damit standen die Odenwälderinnen plötzlich ohne Kreisläuferin da, war es doch die einzige Position, die im Kader nur einfach besetzt war. Dann folgten unglückliche Niederlagen und man geriet in eine Abwärtsspirale. Mit einem guten Saisonstart und dem nötigen Selbstvertrauen wäre Fürth/Krumbach zweifelsfrei wieder im vorderen Drittel zu finden gewesen.
„Das hilft aber alles nichts. Wir müssen da jetzt durch und das Beste daraus machen“, betont Guthier. „Uns allen war wichtig, dass die Abteilung früh planen kann, aber das bedeutet nicht, dass ich hier nicht weiter mit vollem Einsatz bei der Sache sein werde. Wer mich kennt weiß, dass halbe Kraft nicht meine Art ist“, stellt der engagierte Trainer klar. mep
Quelle: Odenwälder Zeitung, 06.12.2023