19.04.2024

Die TV-02-Männer sagen Dankeschön | Zwei Neuzugänge

Die Handballer des TV 02 Siedelsbrunn verabschieden sich am Samstag von der Bezirksoberliga. Bild: TV 02

Die TV-02-Männer sagen Danke schön

Mit dem Derby gegen die HSG Krumbach/Fürth verabschiedet sich Siedelsbrunn am Samstag aus der Handball-Bezirksoberliga.

Siedelsbrunn. Am kommenden Samstag um 18.15 Uhr steht ein besonderes Spiel für die Handballer des TV 02 Siedelsbrunn auf dem Programm, denn dann verabschieden sie sich aus dem Oberhaus des Handball-Bezirks Darmstadt. Nach elf Jahren wird der TV im Derby gegen die HSG Fürth/Krumbach das Kapitel Bezirksoberliga aus freien Stücken beenden. Aufgrund der Breite und auch des Alters des Kaders sowie des daraus resultierenden Leistungsniveaus hatten sich die Spieler bereits Ende 2022 zu dieser Entscheidung durchgerungen, um früh Klarheit zu schaffen.

„Das Saisonfinale zu Hause gegen die HSG Fürth/Krumbach bietet genau den richtigen Rahmen für elf Jahre Klassenerhalt, der uns vor allem in den ersten Jahren kaum zugetraut wurde“, erinnert sich der Kreisläufer Yannik Ehret. Nach einem Aufstieg in die A-Klasse gelang direkt im Anschluss der Aufstieg als Drittplatzierter in die Bezirksoberliga. „Zweimal aufgestiegen ohne einen Meistertitel, das haben nicht viele geschafft“, ergänzt er mit einem Augenzwinkern.

Möglich gemacht hat diese Aufstiege vor allem das Engagement von Heinz Ehret in Kombination mit zwei starken Jahrgängen aus der eigenen Jugend, welche heute noch den Kern der Mannschaft bilden. Spätestens mit der Verpflichtung von Peter Jano war im Überwald klar, dass der TV 02 nicht länger in der Bezirksliga B verbleiben möchte. Jano war maßgeblich an der Entwicklung vieler Talente beteiligt und hat seine Kontakte genutzt, um hochkarätige Unterstützung nach Siedelsbrunn zu locken.

Seit der ersten Saison in der Bezirksoberliga war das Saisonziel definiert: Klassenerhalt. Nach den erfolgreichen Jahren mit Jano hat Ingo Trumpfheller die Verantwortung als Trainer übernommen. Auch unter seiner Führung wurden die Klassenerhalte gesichert, auch ohne Unterstützung von Hochkarätern.

Was die Mannschaft in diesen Jahren ausgezeichnet hat, war die mannschaftliche Geschlossenheit innerhalb des Teams auf und neben dem Platz. Mit Jens Eder, Eike Hamann und Yannik Ehret sind beispielsweise drei Spieler im Team, die über elf Jahre das Team geprägt haben. Insgesamt spielt fast der komplette Kader seit der Jugend gemeinsam für den TV 02, mit längeren und kürzeren Unterbrechungen. Die letzte Saison in der Bezirksoberliga haben dann die Trainer Aykut Demiryol und Tobias Schmidt geleitet, als aktiver Teil eines Teams, das sich am Samstag gebührend verabschieden möchte.

Die aktuelle Saison ist unter den Erwartungen verlaufen. Der TV startete gut in die Vorbereitung, schaffte gute Grundlagen und begann die ersten Spiele auch gut. Das einzige Manko zu diesem Zeitpunkt waren die Ergebnisse. „Die Leistungen gerade zu Saisonbeginn waren echt gut. Nur haben wir uns leider zu selten belohnt“, so Tobias Schmidt. Im weiteren Saisonverlauf kamen immer wieder kleiner Verletzungen hinzu, die gnadenlos den dünnen Kader aufdeckten, sodass regelmäßig Standby-Spieler reaktiviert werden mussten. In den meisten Spielen kosteten schwache 10 bis 15 Minuten die Punkte. Dennoch ist man sich im TV-Lager einig, dass man sich oft unter Wert verkauft hat.

„Am Samstag wollen wir noch mal unser wahres Gesicht zeigen und unsere bestmögliche Leistung abrufen. Klar ist Fürth/Krumbach der Favorit, aber ein bisschen was können wir auch“, sagt Schmidt, der hofft, dass jeder sein Limit erreichen kann. Die Mannschaft lädt alle Spieler, Zuschauer und Sponsoren aus den vergangenen Jahren zum gemeinsamen Abschluss in die Großraumturnhalle nach Wald-Michelbach ein, um allen Dankeschön zu sagen. Nach dem Abpfiff steht für die Mannschaft und die Zuschauer Freibier zur Verfügung, die Bewirtung übernimmt an diesem Abend die Freiwillige Feuerwehr Siedelsbrunn. Die Einnahmen vom Grill und bei den Getränken werden an die Jugendfeuerwehr gespendet.

Nächste Saison geht es dann mit neuem Kader und veränderten Ambitionen in das Unterhaus des Handball-Bezirks.

Das Saisonziel ist schon lange erreicht, Rang drei in trockenen Tüchern. „Damit sind wir die beste unbezahlte Mannschaft der Liga“, meint Stefan Eger, Trainer des Handball-Bezirksoberligisten HSG Fürth/Krumbach. Dass sein Team bei den beiden jüngsten Auftritten nicht mehr seine beste Leistung abrufen konnte und zweimal deutlich unterlag, ärgerte den Coach dann aber doch. Und so fordert er zum Spiel in Siedelsbrunn noch einmal eine konzentrierte Leistung.

Allerdings hat er bei seiner Mannschaft auch erkennen müssen, dass die Luft schon etwas raus ist und einige Ausfälle nicht so leicht zu kompensieren sind. Zuletzt machte sich auch noch der Ausfalle von Matthis Jäckel bemerkbar, hinter dessen Einsatz wegen seiner Handverletzung auch in Siedelsbrunn ein Fragezeichen steht. „Nichtsdestotrotz: Wir wollen uns natürlich mit einem Sieg verabschieden und vor allem noch einmal Spaß haben. Ich finde es sehr schade, dass Siedelsbrunn sich entschieden hat, aufzugeben. Aber das soll unser Spiel nicht beeinflussen. Wir haben nach den beiden jüngsten Niederlagen noch einmal etwas gutzumachen“, erklärt Eger.

Unterdessen richtet sich in der Bezirksoberliga der Blick auf das Duell zwischen den beiden punktgleichen Tabellenführern MSG Roßdorf/Reinheim und TSV Pfungstadt. Holen die Konkurrenten, die auch im direkten Vergleich gleichauf sind, am letzten Spieltag die gleiche Anzahl an Punkten, dann stehen Entscheidungsspiele an.

Zwei Neuzugänge

HSG Fürth/Krumbach II ist zu Gast in Lampertheim

Fürth/Krumbach. Nur noch um die viel zitierte goldene Ananas geht es für die Handballer der HSG Fürth/Krumbach II in ihrem letzten Saisonspiel der Bezirksliga A: Ganz gleich wie die Partie beim TV Lampertheim ausgehen wird, der achte Tabellenplatz der Odenwälder ist bereits zementiert.

Dabei hätte HSG-Trainer Ingo Trumpfheller so gerne ein Endspiel um Rang sieben gehabt, doch das war vor zwei Wochen. Nun, zwei Niederlagen später, ist der Rückstand auf Platz sieben und die TG Biblis auf fünf Punkte angewachsen, aber immerhin ist auch der Vorsprung auf den Neunten, die HSG Langen, mit vier Zählern so groß, dass das Saisonziel, ein einstelliger Tabellenplatz, nicht gefährdet und schon lange unter Dach und Fach ist.

In Lampertheim will Trumpfheller nach den beiden jüngsten deutlichen Niederlagen aber dennoch eine ordentliche Leistung sehen. Gleichwohl weiß der erfahrene Coach, dass die Gastgeber zum Abschied ihres langjährigen Trainers Achim Schmied sicherlich noch einmal alles in die Waagschale werfen werden, um ihm einen guten Abschluss zu bereiten. Doch nur schmückendes Beiwerk will Fürth/Krumbach nicht sein. „Wir wollen uns anständig verabschieden“, so Ingo Trumpfheller, der zugleich schon den Blick nach vorne richtet.

Während sein junges Team nahezu komplett beisammen bleibt, kommt nun noch etwas Erfahrung hinzu: Vom bisherigen Bezirksoberligisten TV Siedelsbrunn, der sein Team bekanntlich zurückgezogen hat, schließen sich Garvin Volk und Joe Brunnengräber der HSG II an. mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 04.05.2023