23.04.2024

„Haben noch einmal alles rausgehauen“ | Rückstand ist zu hoch

Eine letzte Mannschaftsbesprechung: Am Samstagabend nahmen die Handballer des TV 02 Siedelsbrunn Abschied von der Bezirksoberliga. Nach dem 23:31 gegen die HSG Fürth/Krumbach wurde noch lange bis in die Nacht hinein gefeiert. Bild: Philipp Reimer

„Haben noch einmal alles rausgehauen“

Handball: TV 02 Siedelsbrunn verliert das letzte Spiel in der Bezirksoberliga 23:31 gegen die HSG Fürth/Krumbach und feiert dann den Abschied

Siedelsbrunn. Einen gelungenen Abschied aus der Bezirksoberliga konnten die Handballer des TV 02 Siedelsbrunn am Samstagabend unter Anwesenheit von Bürgermeister Dr. Sascha Weber und dem Bezirksvorsitzenden Bernshausen feiern. „Das hat uns natürlich sehr gefreut, dass sie der Einladung gefolgt sind“, sagte Abteilungsleiter Timm Ehret. Besonders erfreulich war der generelle Besuch, denn über 150 Zuschauer in der Halle in Wald-Michelbach erinnerten eher an vergangene Jahre. Zwar wurde das Spiel mit 23:31 Toren gegen die HSG Fürth/Krumbach verloren, dennoch feierte die Siedelsbrunner Mannschaft mit Gegnern und Anhängern bis in die Nacht hinein.

Die Hausherren gingen hoch motiviert in ihr Abschiedsspiel und es entwickelte sich eine ausgeglichene Anfangsphase. Die Abwehr passte und man konnte sich im Angriff auf die Treffsicherheit von Eike Hammann verlassen, der in den ersten zehn Minuten drei Treffer markieren konnte. Nach 13 Minuten beim Stand 5:5 konnte die HSG Fürth/Krumbach einen spielentscheidenden 5:0-Lauf landen. „Das war leider der Genickbruch“, haderte das Trainergespann Demiryol/Schmidt. In dieser Phase mussten die Siedelsbrunner einige Zeitstrafen hinnehmen und waren teilweise in doppelter Unterzahl. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit verliefen dann wieder ausgeglichen. Beim Spielstand von 9:15 verabschiedeten sich beide Mannschaften in die Kabine.

Hier schwörte man sich im TV-Lager ein und nahm sich vor allem vor, die letzten 30 Minuten zu genießen. Leider schafften es die Männer des TV 02 in der zweiten Halbzeit nicht noch mal, das Ergebnis zu verkürzen. „Wir haben dann auch durchgewechselt. Es war für uns selbstverständlich, dass im letzten Spiel jeder seine Spielzeit bekommt“, so Spielertrainer Tobias Schmidt. „Wir haben heute noch mal alles reingehauen und gezeigt, was wir können. Leider war das Ergebnis dann etwas zu hoch, aber Fürth/Krumbach war auch gut an diesem Abend“, resümierte Spielertrainer Aykut Demiryol.

Im Anschluss richtete die Mannschaft durch Björn Stein und Yannik Ehret Worte in die TV-02-Anhänger und bedankte sich für die elf Jahre in der Bezirksoberliga. Während der der Ansprache wurden nochmals die Höhepunkte aus den vergangenen Jahren in die Erinnerung gerufen, wie der Sieg im Bezirkspokal, gewonnene Derbys oder auch an die Abschlussfahrten. Der lauteste Applaus galt aber Heinz Ehret, der die Basis für diese erfolgreichen Jahre gelegt hat und selbst die hart gesottenen Handballer wurden hier sentimental. Anschließend wurde schnell das Freibier eröffnet, um den Tag noch möglichst lange zu genießen.

Dieser Abend in der Großraumturnhalle war ein großes Wiedersehen mit alten Gesichtern des Teams, aber auch aus der gesamten Handballregion. Handball verbindet noch immer Generationen und Vereine, denn die Gäste aus Fürth/Krumbach haben bis in den Morgen mitgefeiert. Ein großes Dankeschön galt auch der (Jugend-)Feuerwehr Siedelsbrunn, die an diesem Abend die Bewirtung übernommen hatte.

Mit der Leistung seiner Mannschaft war indes der Trainer der HSG Fürth/Krumbachs, Stefan Eger, noch einmal sehr zufrieden: „Wir haben das heute sehr gut gelöst, haben unseren Stiefel ganz souverän runtergespielt“, lobte er. Nur in der Anfangsphase taten sich die Gäste etwas schwer, „dann haben wir uns aber in Abwehr und Angriff gleichermaßen gesteigert“, musste Eger nicht lange um den Sieg bangen. „Die Jungs hatten heute noch einmal Spaß und haben einen schönen Schlusspunkt unter eine erfolgreiche Saison gesetzt“, fand der Trainer, der munter durchwechselte, ohne dass es zu einem Bruch gekommen wäre.

TV Siedelsbrunn: Schubert, Stein, Kiss, Falter, Hahn, Hammann (4), Eckert (3), Paul (2), Schmidt (5), Eder (2), Brunnengräber (2), Volk (2), Demiryol (3), Schwille,

HSG Fürth/Krumbach: Hebling, Henrik Richter – Beye (5), Schuricht (5/2), Renner (3), Koch (2), Fischer (5), Schott, Kilian (4), Jaworski (1), Mink, Raabe (3), Lars Richter (1), Kaiser (2).

Rückstand ist zu hoch

Fürth. Im letzten Saisonspiel wurde Ingo Trumpfheller, Trainer des Handball-A-Ligisten HSG Fürth/Krumbach II, noch einmal richtig laut. Er war mit dem Auftreten seiner Mannschaft beim TV Lampertheim nicht zufrieden und fand in einer Auszeit und dann in der Halbzeitpause deutliche Worte. „So konnten wir uns nicht weiter präsentieren“, meinte er im Anschluss. Und sein Team zeigte tatsächlich noch einmal eine Leistungssteigerung, konnte aber den zwischenzeitlichen Zwölf-Tore-Rückstand nicht mehr wett machen und unterlag mit 26:31 (7:18).

In der ersten Hälfte zeigte sich die HSG im Angriff völlig planlos und agierte ungewohnt fehlerbehaftet. „Wir haben reihenweise die Bälle hergeschenkt“, ärgerte sich Trumpfheller. Lampertheim nutzte das eiskalt aus, lief einen Konter nach dem anderen und zog zwischenzeitlich auf 17:5 davon (26.).

Nach der Pause steigerte sich Fürth/Krumbach dann deutlich. Angeführt vom neunfachen Torschützen Patrick Dreier und mit einer nun besseren Defensive und vor allem mit mehr Zug zum Tor im Angriff, holten die Odenwälder auf, verkürzten auf 20:26 und weiter auf 22:27 (53.). „Es war schön, dass wir die zweite Hälfte isoliert betrachtet mit sechs Toren gewonnen haben, aber so richtig rangekommen sind wir nach dem deutlichen Rückstand leider nicht mehr“, bilanzierte Trumpfheller, ehe er seine Mannschaft in eine lange Pause verabschiedete: Erst am 22. Juli bittet er sein Team wieder ins Training. „Es war eine sehr lange, intensive Runde. Jetzt müssen wir erst mal wieder den Kopf freibekommen.“

HSG II: Samardzic, Lindner – Schmitt (1), Baumgartl, Krämer (1), Herdner, Vögeler (5), Jäckel (3), Dreier (9), Camcioglu (2), Meiß (3/1), Lannert (2). mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 08.05.2023