19.04.2024

Fürtherinnen nicht zu stoppen

Jil Dingeldein (beim Wurf) erzielte vier Tore für die HSG Fürth/Krumbach (im Hintergrund Trainer Martin Guthier) beim 22:19-Sieg gegen den HC VfL Heppenheim. Bild: Kathrin Oeldorf

Nach dem 22:19-Sieg im Spitzenspiel gegen Heppenheim ist die HSG punktgleich mit dem Zweiten.

Fürth/Krumbach. Die Erfolgsserie der HSG Fürth/Krumbach konnte auch vom seitherigen Tabellenführer HC VfL Heppenheim nicht gestoppt werden. Die Bezirksoberliga-Handballerinnen gewannen ihr Heimspiel mit 22:19 (10:8) und damit zum sechsten Mal in Folge und sind nun punktgleich mit dem neuen Spitzenreiter SG Egelsbach auf Tabellenplatz zwei. Die Kreisstädter rutschten indes auf Platz drei ab.

Fürths Trainer Martin Guthier freut sich zwar über die „tolle Platzierung“, schiebt aber das Thema Landesliga-Aufstieg weit von sich. „Wir haben noch eine extrem schweres Restprogramm – angefangen mit dem Derby am nächsten Sonntag gegen Siedelsbrunn –, und wir bleiben dabei: Unser Ziel ist es schon, möglichst jedes Spiel zu gewinnen, aber wir reden nicht von der Meisterschaft. Dazu ist das alles viel zu eng beisammen und wir haben gerade erst an Heppenheim gesehen, wie schnell das gehen kann“, so Guthier.

Tatsächlich sah der HC VfL vor wenigen Wochen noch wie der sichere Meister aus, hatte fünf Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz, während beispielsweise Fürth/Krumbach auf Rang sieben lag. „Wir haben sicherlich eine sehr positive Entwicklung durchgemacht, aber bleiben mal schön auf dem Boden“, betont der HSG-Trainer.

Guthier: Verdienter Erfolg

Der Erfolg gegen Heppenheim war aus Guthiers Sicht „verdient. Allerdings hat uns der HC VfL gerade in der Abwehr alles abverlangt“. Bedanken konnte sich der Coach auch bei seiner Tochter Melina im Tor. Sie parierte unter anderem vier Strafwürfe, hinzu kamen drei weitere, die Heppenheim neben das Gehäuse oder an den Pfosten setzte. „Insgesamt sieben vergebene Siebenmeter sind natürlich eindeutig zu viel. Wenn man alleine das anschaut, dann weiß man, dass das eine völlig unnötige Niederlage war“, ärgerte sich Heppenheims Trainer Sascha Köhl.

Von Beginn an entwickelte sich eine enge, umkämpfte Partie, in der sich die Odenwälderinnen zwar gegen Ende der ersten Hälfte einmal auf drei Tore absetzen konnten (8:5, 10:7), aber kurz nach dem Seitenwechsel stand es beim 11:11 (35.) schon wieder unentschieden. In der Folge legte Fürth/Krumbach meist eins, zwei Tore vor, konnte sich allerdings nicht mehr absetzen. Erst nach dem 19:18 (56.) gelang ein Doppelschlag durch Luna Scholl und Lilly Schüle zum entscheidenden 21:18 52 Sekunden vor dem Ende.
HSG Fürth/Krumbach: Guthier – Brandenburger (2), Weber (6/1), Annika Dörsam (5), Scholl (1), Reimund (1), Schüle (2), Johanna Dörsam (1), Jana Dörsam, Kloth, Dingeldein (4).

Frauen-Bezirksliga A: HSG II – FSG Biblis/Gernsheim 20:23 (10:10): In der Schlussphase machte die Erfahrenheit den Unterschied. Das junge Team der Odenwälderinnen unterlag den Routiniers aus dem Ried knapp mit 20:23 (10:10) und schaffte es nicht, sich für eine starke kämpferische Leistung zu belohnen. „Das war heute wirklich schade. Die Mädels haben alles gegeben und kamen immer wieder zurück“, war HSG-Trainer Gerald Röder trotz der Niederlage nicht unzufrieden und gab auch zu: „Der Sieg von Biblis geht aufgrund der größeren Cleverness in Ordnung.“

Biblis/Gernsheim erwischte den besseren Start, führte 6:2 und die Gastgeberinnen mussten nach zwölf Minuten schon ihre erste Auszeit nehmen. Danach lief es besser, beim 8:8 (22.) war die Partie wieder offen. „Leider haben wir es nicht geschafft, in Führung zu gehen“, so Röder, „das hätte sicherlich noch einmal mehr Sicherheit gegeben“.

So aber war es wieder die FSG, die sich leicht absetzte und nach dem Seitenwechsel auf 17:13 (43.) erhöhte. Doch die Odenwälderinnen gaben sich nicht geschlagen, kämpften sich erneut zum Ausgleich (18:18, 51.). Nun nahm Biblis die Auszeit und FSG-Coach Lars Dotzauer stellte sein Team für die letzten acht Minuten noch einmal neu ein – mit Erfolg. Über 18:21 (56.) geriet Fürth/Krumbach mit 19:23 (60.) ins Hintertreffen, ehe Regina Helferich wenigstens noch den 20. Treffer für ihr Team erzielte.

„Es war eindeutig mehr drin, aber es war wieder eine Leistung, auf die wir aufbauen können“, bilanzierte Gerald Röder und lobte eine erneut geschlossene Mannschaftsleistung, aus der Torhüterin Cathrin Müller herausragte.
Fürth/Krumbach II: Hess, Müller – Helferich (3), Erny, Bähr, Carolin Dörsam (1), Ehret (2), Renner (3), Knapp, Weber (1), Bauer (5/3), Ludwig (1), Kusch, Flath (4). mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 07.03.2023