H1: Unnötig, aber kein Beinbruch | H2: Starke Abwehrarbeit
Handball: HSG Fürth/Krumbach verliert beim Titelanwärter ESG Crumstadt/Goddelau mit 24:26 das erste Spiel.
Fürth/Krumbach. Rein ergebnistechnisch ist es kein Beinbruch, aber die Art und Weise, wie die erste Niederlage der HSG Fürth/Krumbach in der noch jungen Saison der Handball-Bezirksoberliga zustande kam, ärgerte dann doch: Mit 24:26 (10:12) unterlagen die Odenwälder am Samstagabend bei der ESG Crumstadt/Goddelau, und nach der Schlusssirene herrschte die Gewissheit: Es wäre mehr drin gewesen.
So aber warf der Titelkandidat aus dem Ried seine geballte Routine in die Waagschale, nutze seinen Heimvorteil und hatte zudem das nötige Glück, um Fürth in einer hitzigen Schlussphase zu bezwingen. „Das ist schon ärgerlich“, meinte HSG-Trainer Stefan Eger. Im Vorfeld sprach er noch von einem Bonusspiel, sah Crumstadt als favorisiert an: „Nach dem Verlauf muss man aber sagen, dass die Niederlage unnötig war.“
Ausgeglichene Partie
Bis zum 6:5 (12.)für Fürth entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit leichten Vorteilen für die Gäste, die mehrfach führten, dann aber einen 4:0-Lauf Crumstadts hinnehmen mussten. Ab dem 6:9 (17.) lief die HSG immer einem Rückstand hinterher und schaffte trotz großem Kampf im weiteren Spielverlauf nicht mehr den Ausgleich. „Wir waren über weite Strecken einfach nicht clever genug“, fand Eger und haderte auch mit einigen unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen. „Das war sicherlich nicht ausschlaggebend, aber irgendwie war das insgesamt nicht unser Tag“, wollte er nicht nach Entschuldigungen suchen: „Wir haben schließlich selbst genügend Fehler gemacht.“
Bis zur Pause bekam Crumstadt/Goddelau die Partie allmählich in den Griff, führte mehrfach mit drei Treffern und baute den Vorsprung nach dem Seitenwechsel sogar auf 18:14 (41.) und beim 21:15 (46.) erstmals auf sechs Tore aus. Doch für die HSG-Mannschaft spricht, dass sie sich auch von diesem deutlichen Rückstand nicht entmutigen ließ, ebenso wenig wie von häufigen Unterzahlsituationen.
Alleine in der Schlussviertelstunde kassierte Fürth/Krumbach vier Zeitstrafen, insgesamt sieben. Crumstadt – trotz einer recht robusten, aber nie unfairen Spielweise – hingegen nur vier. Dennoch gelang es den Odenwäldern, Tor um Tor aufzuholen, auch weil Stefan Eger nun die Abwehr auf eine offensivere Variante umstellte, was der ESG so gar nicht schmeckte. In der zunehmend hektischen Schlussphase gelang den Gästen nach dem 20:24 (52.) der 23:24-Anschlusstreffer – und noch waren dreieinhalb Minuten auf der Uhr. Nach dem 25:23 durch Crumstadts überragenden Werfer Dirk Schild, der am Ende auf neun Treffer kam, traf Yannik Kaiser zum 24:25, ehe erneut Schild in Überzahl zum entscheidenden 26:24 traf.
„Vielleicht hätte ich tatsächlich unsere Deckung früher auf die offensive Variante umstellen müssen“, meinte Eger. Aber ein Rückschlag stellt die Niederlage dennoch nicht dar, schließlich gehört Crumstadt zu den Top-Teams der Liga und ist gerade zu Hause kaum zu bezwingen, was auch ein Blick auf die vergangene Saison zeigt, als die Ried-Handballer alle Heimspiele gewannen. Darunter auch gegen Fürth/Krumbach – und das mit 29:21 noch um einiges deutlicher.
HSG Fürth/Krumbach: Hebling, Henrik Richter – Beye (7), Matthis Jäckel (4), Schuricht (3), Renner, Schütz, Malte Jäckel, Schott (1), Kilian (1), Jaworski, Mink (1), Lars Richter, Kaiser (7/1). mep
Starke Abwehrarbeit
Handball: HSG II verdient sich Sieg in Rüsselsheim
Fürth/Krumbach. „Das war heute eine tolle Mannschaftsleistung“, jubelte Gerald Röder, Trainer des Frauenhandball-A-Ligisten HSG Fürth/Krumbach II, nach dem 28:19 (14:8)-Erfolg bei der als heimstark bekannten HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten. „Diesen Sieg haben wir uns mit einer ganz starken Abwehrarbeit verdient. Da haben wir den Grundstein für den Erfolg gelegt.“
Nur bis zum 5:5 hielten die Gastgeberinnen mit, dann übernahmen die Odenwälderinnen das Kommando und setzten sich auf 8:5 und weiter auf 12:6 und 14:7 ab. In die Torschützinnenliste trug sich immer wieder Elena Weber ein, die wegen zahlreicher krankheitsbedingter Ausfälle aus dem Bezirksoberliga-Team aushalf, aber es waren in erster Linie Konter, die sie verwandelte, und den Ausschlag hierfür gab die stabile Defensive.
Als Fürth nach dem Seitenwechsel auf 21:11 (38.) erhöhte und damit erstmals mit zehn Treffern führte, war die Messe frühzeitig gelesen. Mit der deutlichen Führung im Rücken schlichen sich einige Unkonzentriertheiten ein, die aber den äußerst positiven Gesamteindruck nicht schmälert.
„Es ist uns gelungen, mit einem starken Zusammenspiel hinten wie vorne und einer guten Chancenverwertung zwei ganz wichtige Punkte zu holen. Heute hat meine Mannschaft gezeigt, was sie kann. Daran müssen wir jetzt in den nächsten Wochen anknüpfen“, hofft Gerald Röder, dass diese Leistung auch am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den Meisterschaftsfavoriten HSG Bensheim/Auerbach II abgerufen werden kann.
HSG Fürth/Krumbach II: Guthier, Hess – Weber (12), Hahn, Unrath (2), Bähr (1), Möke, Scholl (2/1), Renner (1), Knapp, Flath (5), Bauer (2), Dörsam (3). mep
Quelle: Odenwälder Zeitung, 26.09.2022