Kein Wort von Meisterschaft
Vor dem Spitzenspiel gegen Heppenheim gibt sich der Fürther Frauentrainer Martin Guthier zurückhaltend.
Fürth/Krumbach. Die Handballer der HSG Fürth/Krumbach gehen aktuell auf dem Zahnfleisch: Immer wieder fallen Spieler aus, können Leistungsträger angeschlagen nicht mitwirken. Aber Trainer Stefan Eger möchte das gar nicht thematisieren: „Wir haben bisher allen Widrigkeiten getrotzt und immer wieder neue Lösungen gefunden.“ Dabei kommt den Odenwälder Bezirksoberliga-Handballern entgegen, dass sie ein verschworener Haufen sind, wie Eger immer wieder betont. „Jeder von den Jungs springt für den anderen in die Bresche“, lobt er den Teamspirit.
Das wird auch wieder am Samstagabend (19 Uhr) im Heimspiel gegen den HC VfL Heppenheim nötig sein. Ursprünglich wollte Fürth/Krumbach diese Partie angesichts der angespannten personellen Lage verlegen, doch die Kreisstädter stimmten nicht zu. „Somit werden wir auch am Samstag wieder unseren Mann stehen und das Spiel für uns entscheiden“, lässt Eger keine Zweifel: Mit der Wiederholung des Hinspielsiegs, als man mit 35:21 den Heppenheimern nicht den Hauch einer Chance ließ, soll Rang zwei untermauert werden.
Die Rollen sind klar verteilt
Gästetrainer Simon Meier sieht die Rollen ebenfalls klar verteilt: „Die Fürther haben Aufstiegsambitionen, wir hingegen haben andere Ziele“, blickt er auf Rang zehn, den man gerne noch in Richtung eines einstelligen Platzes verlassen würde. Aber kampflos will er der HSG die Punkte nicht überlassen: „Wir wollen lästig sein. Wenn es uns gelingt, den Gegner zu ärgern und das Spiel lange offen zu gestalten, dann könnte vielleicht was drin sein.“
HSG II – HSG Bieberau-Modau II (Sa. 17 Uhr): Vor einer echten Herausforderung stehen die A-Liga-Handballer der HSG Fürth/Krumbach II gegen die HSG Bieberau-Modau II. Die Gäste kommen als Tabellenzweiter in die Schulsporthalle, stehen gemeinsam mit dem TV Trebur mit 27:1 Zählern an der Spitze. „Da sind wir natürlich Außenseiter“, weiß auch Fürths Trainer Ingo Trumpfheller. Ende Januar gegen die zweite Übermannschaft der Liga, Trebur, ließ er sein Team das Tempo verschleppen, was am Ende zu einer knappen 22:24-Niederlage führte. „Da haben wir damals sehr diszipliniert gespielt“, erinnert er sich und überlegt, auch gegen die Bieberauer auf die gleiche Karte zu setzen. Gleichzeitig weiß Trumpfheller aber auch, dass die eigentliche Stärke seiner Mannschaft das Tempospiel ist: „Aber gegen einen so starken Gegner wie Bieberau-Modau muss man einfach auch aufpassen, dass man nicht ins offene Messer rennt“, so der Trainer.
HSG-Frauen – HC VfL Heppenheim: Es ist das Spitzenspiel der Frauenhandball-Bezirksoberliga: Wenn die HSG Fürth/Krumbach am Sonntag (18 Uhr) den Spitzenreiter HC VfL Heppenheim empfängt, geht es um nicht weniger als die Tabellenführung. Die Odenwälderinnen sitzen dem Primus (20:10 Punkte) mit 18:10 Zählern direkt im Nacken, sind aktuell Vierter. Setzt Fürth seine Serie von zuletzt fünf Siegen in Folge fort, dann wäre der HC VfL gestürzt.
Brandenburger kommt in Tritt
Ob es gleich für das Team von HSG-Trainer Martin Guthier zum Sprung auf Rang eins reichen würde, hängt von den Resultaten der Konkurrenz ab. Doch Guthier will gar nicht so sehr auf die Tabelle schauen und vom Meisterschaftskampf möchte er schon gar nicht sprechen: „Es ist ein Heimspiel, das wir sehr gerne gewinnen würden, auch weil danach noch richtig schwere Aufgaben kommen“, erklärt er. Allerdings muss er neben Lisa Unrath, die mit einer Knieverletzung bis Rundenende ausfallen wird, wohl auch auf Shannon Obermeier und Leonie Stephan verzichten, die sich beide mit Fußverletzungen herumplagen. Da kommt es gerade recht, dass Katharina Brandenburger nach ihrer langen Knieverletzung immer besser in Tritt kommt. „Es wird aber sicherlich nicht einfach. Allerdings sind wir zu Hause und wollen auch Revanche für die 21:27-Hinspielniederlage“, so Guthier.
HSG-Frauen II – FSG Biblis/Gernsheim (So. 16 Uhr): Mit seiner sehr jungen Mannschaft will Gerald Röder, Trainer der HSG II in der Frauen-A-Liga, der extrem erfahrenen FSG Biblis/Gernsheim die Punkte streitig machen. Immerhin gewann Fürth/Krumbach seine letzten beiden Partien, hat viel Selbstvertrauen getankt und sich zugleich Respekt verschafft. Entsprechend warnt der Bibliser Coach Sascha Schnöller eindringlich vor der „extrem schwierigen Aufgabe bei einer spielstarken Mannschaft“. mep
Quelle: Odenwälder Zeitung, 02.03.2023