24.04.2024

Noch nie gegen Fürth gewonnen

Marian Kleis (links) und Ruslan Petrov wollen mit der HSG Weschnitztal die Fürther Abwehr auseinandereißen, um am Samstag einen Derbysieg feiern zu können. Bild: Fritz Kopetzky

Weschnitztal/Fürth. Vorfreude und Spannung steigen, die Trainer müssen ihre Handballer gar nicht weiter motivieren. „Die sind alle heiß“, meint Stefan Eger, Trainer der HSG Fürth/Krumbach, vor dem Bezirksoberliga-Knaller am Samstagabend um 19 Uhr bei der HSG Weschnitztal. Und auch sein Gegenüber Dennis Rybakov lässt keine Zweifel aufkommen: „Das sind die ganz besonderen Spiele, von denen es in der Saison nur wenige gibt.“

Weschnitztals Coach geht davon aus, dass das Spitzenspiel – seine Mannschaft ist Dritter, Fürth Erster – nicht nur von der Spannung und der Rivalität der beiden Nachbarn leben wird: „Ich könnte mir vorstellen, dass die Tatsache, dass wir beide schon für die Aufstiegsrunde qualifiziert sind, für die nötige Unbeschwertheit sorgen wird, dass das ein richtig schönes Spiel wird.“

Tatsächlich braucht keine der beiden Seiten die Punkte dringend. Aber es geht um die Ehre und natürlich die Vormachtstellung. „Natürlich wollen wir gewinnen, um dann in der Aufstiegsrunde auch vorne mitmischen zu können. Schließlich werden die Punkte gegen die Konkurrenten mitgenommen“, erinnert Stefan Eger. Allerdings stellt er auch klar: Nein, aufsteigen wollen wir noch nicht. Das käme zu früh.“ Die gleiche Einschätzung auch bei Rybakov: „Es ist kein Geheimnis, dass wir perspektivisch hoch wollen, aber in diesem Jahr machen andere Mannschaft den Aufstieg unter sich aus.“ Die HSG Fürth/Krumbach vielleicht? „Die Qualität hätten sie sicherlich“, meint der Weschnitztaler. Für ihn wäre ein Derbysieg ohnehin etwas ganz Besonderes: „Ich habe noch nie gegen Fürth gewonnen, auch früher mit der SKG Bonsweiher nicht“, erinnert er sich an manche Duelle gar nicht gerne.

Abzuwarten gilt es noch, mit welchem Kader Weschnitztal auflaufen kann, nachdem sich vergangene Woche ein Spieler mit Corona infiziert hatte und es weitere Verdachtsfälle gab, die sich allerdings nicht bestätigten. „Am Dienstagabend haben wir das erste Mal wieder trainiert, und alle haben sich davor getestet. Ich hoffe, dass auch den Rest der Woche die Tests alle negativ bleiben“, erzählt Rybakov. Definitiv fehlen wird allerdings Patrick Kraft, der sich am Dienstag einer Hand-OP unterziehen musste und wohl für den Rest der Runde ausfällt. „Wir haben schon einige Langzeitverletzte und dadurch einen dünnen Kader. Das bedeutet für uns, dass wir jetzt nicht das hohe Tempo von Fürth mitgehen werden, sondern versuchen, vorne wie hinten ins Positionsspiel zu kommen“, hat er sich bereits eine Taktik zurecht gelegt.

Stefan Eger indes will mit seinem vollen Kader „richtig Gas geben“. Nach den Kantersiegen gegen Lorsch (26:17) und Mörfelden (41:14) will er mit seiner Mannschaft zeigen, dass man „in einer richtig guten Verfassung“ ist.

„Wir trainieren seit Wochen fast vollzählig, alles ziehen mit und die Stimmung ist richtig gut. Das wollen wir jetzt auch in dieses Spiel transportieren“, so Eger. „Wir wollen gegen einen Top-Gegner eine Top-Leistung zeigen.“

Eger hat noch nicht zugesagt

Unterdessen laufen bei beiden Teams die Planungen für die nächste Saison auf Hochtouren. Doch während Rybakov schon frühzeitig bei Weschnitztal verlängert hat, hat Eger bei Fürth/Krumbach noch nicht unterschrieben. Ein Problem sieht er darin aber nicht: „Die Tendenz ist da, dass wir auch nächste Runde zusammen arbeiten. Ein paar Gespräche müssen wir noch führen, aber es sieht sehr gut aus“, ist er überzeugt. mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 10.02.2022