19.04.2024

Direkter Vergleich gibt den Ausschlag

Flugeinlage von Philipp Bund: Die HSG Fürth/Krumbach I verpasste beim erstmals durchgeführten Bembel-with-care-Cup nur knapp den Turniersieg, da die MSG Odenwald den besseren direkten Vergleich vorweisen konnte. Bild: Sascha Lotz

Handball: HSG Fürth/Krumbach I wird Zweiter beim erstmals ausgetragenen Bembel-with-care-Cup / MSG Odenwald I sichert sich den Erfolg bei der Premiere

Fürth. Die erste Auflage des Bembel-with-care-Cups war ein voller Erfolg. Am Rande der Siegerehrung am Samstagabend auf dem Sportplatz in Brombachtal waren sich die Trainer und Spieler der teilnehmenden Handball-Teams einig: Diese Veranstaltung sollte einen festen Platz im Terminkalender bekommen. Eine Forderung, die bei Turnierorganisator Jens Becker gerne aufgenommen wurde: „Ich fand auch, dass dieses Format gut ankam.“ Über den Turniersieg jubeln durfte am Ende die MSG Odenwald. Nur ganz knapp verpasste die HSG Fürth/Krumbach I den ersten Platz, die Weschnitztaler waren punktgleich und hatten das bessere Torverhältnis, doch die MSG hatte aufgrund des besseren direkten Vergleichs die Nase vorn. Dritter wurde die Mannschaft von Trainer Jens Becker, Bezirksoberligist SV Erbach.

Tatsächlich war die Freundschaftsspielrunde mit sechs Mannschaften eine abwechslungsreiche Serie, die nach der langen Corona-Pause einen wichtigen Schritt in Richtung normalem Spielbetrieb bedeutete. Aber auch abseits von Corona sahen die Teilnehmer und Organisatoren nur Vorteile: „Wir wissen jetzt genau, woran wir bis zum Rundenstart noch arbeiten müssen“, meinte beispielsweise Eric Seyfert, der am Samstag beim abschließenden 26:25-Sieg bei der HSG Erbach/Dorf Erbach das Kommando bei der HSG Fürth/Krumbach innehatte. Der eigentliche Co-Trainer übernahm das Zepter für den im Urlaub weilenden Stefan Eger. „Das Turnier war sehr gut organisiert, und gegenüber normalen Testspielen hat es den Vorteil, dass die Spieler ehrgeiziger sind. Schließlich geht es um etwas“, so Seyfert.

Andere Teams lobten die Zuschauerresonanz, die in dieser Form bei Vorbereitungsspielen nicht vorhanden ist. „Und für uns Trainer fällt das lästige Ausmachen von Freundschaftsspielen weg“, meinte Jens Becker mit einem Schmunzeln. Schließlich bedeutete der Bembel-with-care-Cup für ihn sicherlich mehr Aufwand als eine normale Serie von Testspielen. „Aber ich kann mir wirklich sehr gut vorstellen, dass wir das im nächsten Jahr wiederholen“, so Becker.

Bei der HSG Fürth/Krumbach ärgerte man sich am Samstagabend – aber nur ganz kurz. Sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft rutschten wegen des schlechteren direkten Vergleichs einen Rang ab. Das Bezirksoberliga-Team hatte den direkten Vergleich mit der MSG Odenwald mit 17:18 verloren. Die A-Liga-Mannschaft von Trainer Ingo Trumpfheller rutschte durch den verlorenen direkten Vergleich gegen die MSG Odenwald II auf den sechsten Rang. „Das ist aber absolut zweitrangig“, meinte Seyfert. Wichtig war für den Coach, dass er engagierte, motivierte Auftritte seiner Mannschaft sah.

Und das auch zum Abschluss beim 26:25 (13:15) beim Bezirksoberligisten aus dem Bezirk Odenwald-Spessart, der HSG Erbach/Dorf Erbach, obwohl nur acht Feldspieler und ein Torhüter zur Verfügung standen. „Eine ganze Reihe Spieler ist nach England gefahren, um ihren ehemaligen Mannschaftskameraden John Helferich zu besuchen“, erzählte Seyfert. „Aber die, die dabei waren, haben sich nach einem etwas zerfahrenen Spiel in der Schlussviertelstunde enorm gesteigert – besonders in der Deckung“, lobte er. Nachdem seine Mannschaft zwischenzeitlich mit fünf Toren hinten lag (6:11, 22.), ging sie beim 22:21 (48.) erstmals in Führung.

Gut aus der Affäre zog sich indes die zweite Mannschaft der HSG, die beim Bezirksoberligisten MSG Odenwald I zwar mit 25:31 verlor, sich aber nie aufgab und dem Favoriten das Leben schwer machte.

Keine Probleme hatte der SV Erbach zum Abschluss bei der MSG Odenwald II, führte schnell mit vier Toren, baute den Vorsprung phasenweise auf acht aus und ließ zu keiner Zeit etwas anbrennen. „Wir hätten eigentlich noch deutlicher als mit 31:25 gewinnen können“, bilanzierte Jens Becker, der nun mit seiner Mannschaft in die heiße Phase der Saisonvorbereitung startet.

Etwas anders sieht indes die Planung beim Bezirksliga-Konkurrenten Fürth/Krumbach aus: „Wir werden jetzt erst mal zwei Wochen Pause machen, wollen den Kopf noch einmal freibekommen, bevor wir uns dann intensiv auf die Ende Oktober beginnende Runde vorbereiten werden“, erklärte Seyfert, der seine Mannschaft bereits in guter Verfassung sah, gerade auch was den konditionellen Bereich angeht.
HSG-I-Tore: Kaiser (11), Fischer (6/3), Renner, Raabe (je 3), Jäckel, Koch, Schott (je 1). mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 13.09.2021