26.04.2024

Schwache Auswertung der Chancen

Katharina Brandenburger verletzte sich im Heimspiel gegen die HSG Bieberau-Modau am Knie und droht bei der HSG Fürth/Krumbach länger auszufallen. Archivbild: Marco Schilling

Handball: HSG Fürth/Krumbach verliert unnötig gegen die HSG Bieberau-Modau und Katharina Brandenburger verletzt sich.

Fürth/Krumbach. Am Ende blieb die Erkenntnis: Es war mehr drin. Die Handballerinnen der HSG Fürth/Krumbach verloren am Dienstagabend ihr Bezirksoberliga-Heimspiel gegen die HSG Bieberau-Modau mit 20:24 (11:14), müssen sich aber an die eigene Nase fassen. Mit einer schwachen Chancenverwertung verpassten sie den durchaus möglichen Heimsieg.

Aber die Odenwälderinnen haben nicht lange Zeit, sich zu ärgern: Am Sonntagabend steht schon das Derby beim HC VfL Heppenheim an. „Das wird auch eine richtig schwere Aufgabe. Aber wenn wir unsere Möglichkeiten dort besser nutzen, ist auf alle Fälle was drin“, ist Fürths Trainer Martin Guthier überzeugt.

Gegen Bieberau entwickelte sich von Beginn an ein intensives Spiel auf Augenhöhe. Zwar agierte Fürth/Krumbach anfangs in der Deckung noch zu statisch, aber das besserte sich im Verlauf der ersten Hälfte. „Leider lief es dann im Angriff nicht mehr rund“, ärgerte sich Guthier über eine ganze Reihe vergebener Chancen. Bieberau spielte seinen Stiefel runter, setzte sich von 7:7 auf 10:7 ab und erhöhte auf 13:9 und 14:10. „Spielerisch waren wir auf alle Fälle gleichwertig, aber es waren zu viele Kleinigkeiten, die wir nicht gut lösten“, so der Trainer mit Blick auf die Fehlwürfe und ungewohnte technische Fehler in der ersten und zweiten Welle. „Mit diesen Ballverlusten haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht.“

Eine Schlüsselsituation dann in der 40. Minute: Elena Weber und Jil Dingeldein hatten ihre Mannschaft wieder auf zwei Tore herangebracht (15:17), doch der nächste Angriff konnte nicht verwandelt werden. Im Gegenzug hielt Fürths Keeperin Leonie Stephan einen Strafwurf, der Abpraller landete aber wieder bei der Schützin, die zum 18:15 traf. Als dann auch der nächste Abschluss Fürths übers Tor ging und Bieberau-Modau auf 19:15 erhöhte (43.), war das ein herber Rückschlag. „Statt auszugleichen, lagen wir wieder mit vier hinten. Das war heute irgendwie sinnbildlich. Kämpferisch war das wirklich gut und auch spielerisch nicht schlecht. Wir haben Chancen kreiert, aber dann nicht genutzt“, so Martin Guthier. Als die Gäste aus dem 20:18 (49.) ein 23:18 (51.) machten, war die Partie entschieden.

Ganz bitter für Fürth/Krumbach: Kreisläuferin Katharina Brandenburger verletzte sich bei einer unglücklichen Aktion am Knie. „Auch wenn noch keine Diagnose feststeht, gehe ich davon aus, dass sie definitiv länger ausfallen wird“, befürchtet Guthier.
HSG Fürth/Krumbach: Stephan – Brandenburger (3), Weber (7/1), Beye, Annika Dörsam (4), Unrath (1), Scholl (1), Reimund (2), Schüle, Johanna Dörsam, Obermeier, Kloth, Dingeldein (2).

Mit Rückenwind nehmen die Handballerinnen der HSG Fürth/Krumbach II das Auswärtsspiel bei der FSG Biblis/Gernsheim in Angriff. „Wir sind mit unseren 4:4 Punkten absolut im Soll und können ohne Druck ins Ried fahren“, meint HSG-Trainer Gerald Röder. Zumal die jüngste Leistung beim 23:21-Sieg gegen die TGB Darmstadt sehr vielversprechend war: „Wenn wir wieder eine so konzentrierte Leistung in der Abwehr an den Tag legen und im Angriff so clever und geduldig agieren, haben wir sicherlich auch gegen Biblis eine Chance“, sagte der Coach, der allerdings das Leistungsvermögen der Gastgeberinnen nicht einschätzen kann. Als Bezirksoberliga-Absteiger hat die FSG bislang auch in der A-Liga noch kein Bein auf den Boden bekommen und ist mit 0:6 Punkten Letzter, wobei ihr neuer Trainer Armin Schulz einen deutlichen Aufwärtstrend sieht: „Wir machen Fortschritte, aber das Hauptmanko, unseren dünnen Kader, werden wir leider so schnell nicht beheben können.“ mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 03.11.2022