28.04.2024

Sorgenkind ist die erste Frauenmannschaft

Die HSG Fürth/Krumbach (beim Wurf Annika Dörsam) hinkt mit 5:11 Punkten den Erwartungen hinterher. Am Sonntag hängen die Trauben beim HC VfL Heppenheim wieder hoch. Bild: Kathrin Oeldorf

Handball: Nur wenig Ruhe in der Vorweihnachtszeit bei den vier Teams der HSG Fürth/Krumbach

Fürth/Krumbach. Unruhige Tage herrschen derzeit in der Handball-Abteilung der HSG Fürth/Krumbach. Die Aktivenmannschaften – Männer wie Frauen – haben schwere Phasen zu durchstehen. Während bei den Bezirksoberliga-Männern der gesundheitlichbedingte Rücktritt von Trainer Stefan Eger und die Nachfolge durch Sebastian Eisenhauer allerdings gut funktionierte und das jüngste enttäuschende 33:33-Heimunentschieden gegen Büttelborn nicht überbewertet werden sollte, stecken die Handballerinnen der HSG in der Bezirksoberliga in einer echten Krise.

Und auch bei den beiden A-Liga-Teams läuft es nicht rund: Männer-II-Coach Ingo Trumpfheller beklagt großes Verletzungspech – gerade im Rückraum – und sein Frauen-Kollege Gerald Röder wartet darauf, dass nach sechs sieglosen Partien der Knoten platzt.

Keine Mutmacher

Am dramatischsten scheint die Situation beim Frauen-Bezirksoberligisten von Trainer Martin Guthier: Das Team hinkt weit hinter den eigenen Erwartungen zurück, hat gerade einmal 5:11 Punkte und ist damit Viertletzter. Und die restlichen Spiele bis zur Weihnachtspause sind keine echten Mutmacher: Am Sonntag (16 Uhr) geht es zum Derby zum HC VfL Heppenheim, danach kommt Erbach und am 16. Dezember zum Abschluss die SKG Roßdorf. „Leichte Aufgaben gibt es für uns derzeit keine“, gibt Guthier zu.
„Ich schaue aber auch gar nicht auf die Gegner, sondern nur auf uns. Wir müssen uns aus dieser Situation befreien, und dazu arbeiten wir jetzt erst einmal wieder an den Basics“, will der Trainer seinen Schwerpunkt auf die Defensive legen. „Wir wollen uns in der Abwehr wieder die Sicherheit und die Stabilität holen, die wir brauchen, um erfolgreich zu sein“, gelte es in erster Linie die Verunsicherung zu bekämpfen. Immerhin gibt es vor dem Heppenheim-Spiel personell positive Entwicklungen: Katharina Brandenburger hat ihren letzten längeren Einsatz nach ihrer Verletzungspause gut weggesteckt, keine Beschwerden.

Mit ihren zehn Treffern, darunter sechs verwandelte Strafwürfe bei sechs Versuchen, zeigte sie ihre Qualität bei der 27:31-Niederlage gegen Dornheim. „Sie hat nur 20, 25 Minuten gespielt, aber in dieser Zeit war sie sehr präsent“, lobt Guthier die Kreisläuferin, die auch in der Defensive einen wichtigen Part innehat. Doch gleichzeitig warnt der Trainer davor, jetzt zu viel Verantwortung auf Brandenburger abzuwälzen: „Wir müssen als Team aus dem Tief raus.“

Die A-Liga-Reserve ist am Samstag um 18.30 Uhr beim Tabellendritten TV Büttelborn gefordert: „Das ist schon eine Herausforderung gegen einen richtig guten Gegner“, weiß Gerald Röder, der sein Team allerdings zuletzt in einem Aufwärtstrend sah und die 26:33-Niederlage gegen den Zweiten Dornheim als Mutmacher betrachtet: „Wenn wir jetzt unsere Chancen konsequenter verwandeln, dann werden wir auch Büttelborn das Leben schwer machen können“, ist er überzeugt.

Ein schweres Auswärtsspiel haben die Bezirksoberliga-Männer vor der Brust, müssen sie doch am Samstag (19.30 Uhr) bei der HSG Bensheim/Auerbach ran. Die Gastgeber präsentierten sich zuletzt in bestechender Form und feierten einen überzeugenden 34:18-Erfolg beim HC VfL Heppenheim – und das ohne den auch an diesem Wochenende noch im Urlaub weilenden Trainer Moritz Brandt, der allerdings von seinem Vorgänger Rene Schramm erfolgreich vertreten wurde und der sich nur zu gerne mit einem zweiten Sieg wieder verabschieden würde.

Nicht nachlässig sein

„Gegen Bensheim dürfen wir nicht so nachlässig spielen, wie bei unserem letzten Heimspiel gegen Büttelborn“, ärgerte sich Fürths Spieler Lars Richter noch lange über das unnötige, aber in den letzten Minuten sogar noch als glücklich anzusehende 33:33-Remis. Trainer Sebastian Eisenhauer fordert von seiner Mannschaft nicht umsonst in erster Linie mehr Konsequenz.

Für Ingo Trumpfheller, Trainer des A-Liga-Teams, zählt beim Tabellenvorletzten SKV Mörfelden am Samstag (18.30 Uhr) nur ein Sieg. „Alles andere wäre eine große Enttäuschung“, unterstreicht er, weißt aber auch darauf hin: „Im Vorbeigehen gewinnt man gegen keine Mannschaft in der Liga.“ Immerhin durchbrach Fürth II am vergangenen Wochenende die fünf Spiele dauernde Negativserie mit einem 35:34-Zittersieg gegen die TG Eberstadt und stoppte die Talfahrt. mep

Quelle: Odenwälder Zeitung, 30.11.2023