28.03.2024

„Unsportlich und beschämend“

Die starke Leistung der HSG Fürth/Krumbach (unser Bild zeigt den fünffachen Torschützen David Fischer) trat beim 28:25-Sieg gegen den Tabellenzweiten ESG Crumstadt/Goddelau etwas in den Hintergrund, denn die Gäste ärgerten sich darüber, dass die Odenwälder die Partie nicht verlegten. Bild: Fritz Kopetzky

Fürth/Krumbach. Mit einer starken Teamleistung haben die Handballer der HSG Fürth/Krumbach am Freitagabend den Meisterschaftsanwärter ESG Crumstadt/Goddelau mit 28:25 (13:14) bezwungen. Die Folge: Zum einen verbesserten sich die Odenwälder selbst aufgrund des besseren direkten Vergleichs auf Rang zwei der Bezirksoberliga, und zum anderen dürfte damit dem Primus HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten bei nun vier Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz der Titel nicht mehr zu nehmen sein.

„Ich bin richtig stolz auf meine Jungs. Sie haben – obwohl es für uns um nichts mehr geht – die Spannung hochgehalten und heute über 60 Minuten gekämpft und sich am Ende belohnt“, freute sich HSG-Trainer Stefan Eger. Sein Gegenüber, Crumstadts Coach Frank Herbert, war indes sichtlich bedient. „Es ist grob unsportlich, was sich Fürth erlaubt hat, und beschämend für den Handball“, fuhr er große Geschütze auf. Hintergrund war, dass die Odenwälder in Ermangelung von Ausweichterminen einer kurzfristigen Spielverlegung nicht zustimmten.

„Am Montag rief Crumstadt an, wollte verlegen, hat den Antrag dann wieder zurückgenommen und am Donnerstag, dem Vortag des Spiels, wollten sie dann doch wieder verlegen“, erläutert Eger die Vorgeschichte. „Aber leider hatten wir keinen Ersatztermin mehr. Dass wir nicht verlegen wollen, lasse ich so aber nicht stehen. Schließlich haben wir das Hinspiel auf Wunsch von Crumstadt auch zweimal verlegt. Wenn es geht, kommen wir jedem Gegner bei so etwas entgegen“, so der Fürther Trainer. „Und dass Crumstadt nicht spielfähig war, kann man auch nicht sagen: Sie waren mit 14 Spielern da.“ Zwar haben bei den Gästen drei Spieler aus den ersten sechs gefehlt, „aber das Problem hatten wir auch“, verweist Eger darauf, dass mit Henrik und Lars Richter sowie Markus Koch absolute Leistungsträger fehlten. „Ich musste auch aus der Jugend und der zweiten Mannschaft auffüllen“, hatte Eger keinerlei Verständnis für die Angriffe Herberts, die das tolle Handball-Spiel etwas aus dem Blick rücken ließ.

60 Minuten lang schenkten sich beide Teams nichts. In der ersten Hälfte war Crumstadt tonangebend, dann kam nach der Pause Patrik Samardzic ins HSG-Tor und vernagelte es in den nächsten zehn Minuten regelrecht. „Das war überragend“, so Eger.

Aus dem 13:14 machte Fürth ein 17:14 (37.) und nachdem der Gast noch einmal zum 19:19 ausgeglichen hatte, zogen die Odenwälder auf 22:19 davon und verteidigten fortan stets eine Führung mit mindestens zwei Treffern.

HSG Fürth/Krumbach: Hebling, Samardzic – Schmitt, Beye (10/3), Jäckel (4), Schuricht (1), Fischer (5), Sattler, Schott (2), Kilian (1), Jaworski (2), Mink, Kaiser (3). jaz

Quelle: Odenwälder Zeitung, 09.05.2022