Defensive 6:0-Abwehr überrascht
Fürth/Krumbach. Die Bezirksoberliga-Handballer der HSG Fürth/Krumbach haben sich nach der ersten Saisonniederlage aus der Vorwoche gut erholt gezeigt: Auf die 22:25-Heimschlappe gegen Siedelsbrunn ließ das Team von Trainer Stefan Eger einen überzeugenden 35:26(16:10)-Erfolg beim SV Erbach folgen. Allerdings: Die Gastgeber mit Trainerfuchs Jens Becker auf der Bank machten den Odenwäldern zwischenzeitlich das Leben schwer. Doch unterm Strich setzte sich die individuelle Klasse der HSG durch.
Aber nicht nur Becker hatte Überraschungen im Köcher, auch Stefan Eger: So ließ er seine Fürther mit einer recht defensiven 6:0-Abwehr spielen. „Das hat sehr gut geklappt“, freute sich der Trainer. Großen Anteil daran hatten Lars Richter und Mateusz Jaworski, die im Mittelblock „einen richtig guten Job“, so Eger, gemacht haben. Nötig wurde die Umstellung unter anderem durch die Verletzung von Matthis Jäckel, der sich die Hand gebrochen hat, und bei der gewohnten 3:2:1-Formation ein Schlüsselspieler ist.
Hinter der Abwehr zeigte sich Torhüter Henrik Richter wieder gewohnt stark und vorne war Fabian Beye kaum zu bremsen. „Wenn man uns etwas vorwerfen will, dann die Chancenverwertung in der ersten Hälfte“, so der HSG-Coach, der zwei vergebene Strafwürfe und drei weitere freie Möglichkeiten notieren musste. „Wir hätten zur Pause schon deutlicher führen können“, meint er mit Blick auf das dennoch komfortable 16:10.
Starker Schlussspurt
Dass man sich gegen die heim- und kampfstarken Erbacher nie zu sicher sein darf, das zeigte sich Mitte der zweiten Hälfte. Da nutzte die Becker-Sieben Überzahlsituationen eiskalt aus und kam beim 25:28 neun Minuten vor dem Ende wieder gefährlich nah heran. „Als wir wieder komplett waren, haben wir das aber schnell zurechtgebogen“, musste Eger nicht lange um die Punkte zittern. Mit einem starken Schlussspurt schraubten die Odenwälder den Vorsprung wieder auf neun Tore.
Mit 12:2 Punkten ist Fürth/Krumbach zum Jahreswechsel „absolut im Soll“, so der Trainer. „Wir sind auf einem guten Weg, sowohl was die Platzierung angeht, als auch die Entwicklung der Mannschaft.“
HSG Fürth/Krumbach: Henrik Richter (1), Hebling, Samardzic – Beye (14/3), Schuricht (2), Renner (4), Koch (2), Fischer (3), Jaworski (1), Kilian (3), Mink, Lars Richter, Kaiser (5).
TG Biblis – HSG Fürth/Krumbach II 40:26 (18:11): „Biblis war uns einfach körperlich deutlich überlegen und über die gesamte Spielzeit gesehen zu stark für uns“, bilanzierte HSG-II-Spielertrainer Ingo Trumpfheller. Kämpferisch konnte er seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Personell war er zu Umstellungen gezwungen: Zum einen rückte Torhüter Samardzic in die erste Mannschaft, zum anderen fiel Sebastian Scholl mit einem gebrochenen Finger aus. Dafür rückte immerhin John Helferich aus, der zum Weihnachtsurlaub in der Heimat weilt und mit fünf Treffern zeigte, dass er nichts verlernt hat. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte sich Biblis – als Tabellendritter eine der großen Überraschungen der Saison – kontinuierlich ab. „Der Sieg der TGB war absolut verdient“, gratulierte Trumpfheller den Gastgebern.
HSG Fürth/Krumbach II: Krause, Dorn – Weber, Daubner (1), Baumgartl (1), Schütz, Thaler (2), Trumpfheller (12/7), Beller (2), Klink, Helferich (5), Camcioglu (1), Schüle (1), Lannert (1). mep
Quelle: Odenwälder Zeitung, 20.12.2021