27.04.2024

Die HSG hat jetzt minus fünf Punkte

Ohne sie geht es eben nicht: die Schiedsrichter. Im Handballbezirk wurden aber wieder 41 Schiedsrichter zu wenig gemeldet, was mit Punktabzug bestraft wurde. Bild: Marco Schilling

Kreis Bergstraße. Eines der drängendsten Probleme des Handballsports ist die hohe Zahl fehlender Schiedsrichter. Dies führte auch im Handballbezirk Darmstadt schon dazu, dass die Spiele in einigen Spielklassen nicht mehr durch Gespanne oder Einzel-Schiedsrichter geleitet werden können. Die vom Hessischen Handballverband vorgegebene Schiedsrichter-Ordnung sieht für Vereine, die die notwendige Anzahl von Schiedsrichtern nicht stellen, zunächst Geldstrafen und im Wiederholungsfall auch Punktabzüge bei der am höchsten spielenden Mannschaft im HHV vor. Das teilte Klaus Bernshausen, Vorsitzender des Handballbezirks Darmstadt, mit. Die Zahl der fehlenden Schiedsrichter in der aktuellen Saison liegt – trotz der Anstrengungen einiger Vereine – mit 41 nur marginal besser als im Vorjahr, als 42 Schiedsrichter zu wenig gemeldet waren. Allerdings erhöhte sich die Zahl der im zweiten Jahr zum wiederholten Mal fehlenden Schiedsrichter signifikant von sechs auf 21.

Und weil ab dem zweiten Jahr dann auch Punktabzüge vorgenommen werden, werden am Ende der aktuellen Saison den Vereinen des Handballbezirks Darmstadt nicht nur insgesamt 13 – wie im Vorjahr – , sondern stattliche 28 Punkte abgezogen.

Besonders hart getroffen hat es die Landesliga-Handballer der HSG Fürth/Krumbach, die zwar noch keinen Zähler geholt haben, jetzt aber fünf Punkte abgezogen bekommen. Damit sind es jetzt schon neun Punkte Rückstand auf den OFC Kickers. Am Samstag gastieren die Fürther zum Kellerduell in Offenbach.

„Teufelskreis durchbrechen“

Die HSG Weschnitztal, die durch die SKG Bonsweiher vor der Saison erweitert wurde, muss drei Punkte abgeben und rutscht mit jetzt 6:9 Zählern wieder hinten rein. „Schon jetzt ist der Handballsport in einem Dilemma. Um Strafen zu entgehen, wurden bereits Mannschaften abgemeldet.

Mit einer abnehmenden Zahl von Mannschaften wird aber letztlich auch der Wettbewerbscharakter ausgehöhlt. Weniger Lokalderbys bedeuten weniger Zuschauer; weniger Mannschaften bedeuten weniger Spielerinnen und Spieler; weniger Aktive bedeuten letztlich auch weniger Ehrenamtliche für die Positionen der Trainer, Zeitnehmer und auch Schiedsrichter. „Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen“, so Bernshausen. Auf Ebene des Hessischen Handballverbands hat sich dazu eine Arbeitsgruppe gegründet, die die Situation beleuchten und Lösungswege aufzeigen soll. beg

Quelle: Odenwälder Zeitung, 28.11.2019