Nur Jäckel und Beye wehren sich
Fürth/Krumbach. Die HSG Fürth/Krumbach plant nach der 21:35-(12:15)-Niederlage am Samstag beim OFC Kickers 1901 bereits für die Handball-Bezirksoberliga. HSG-Trainer Waldemar Rack glaubt jedenfalls nicht mehr daran, dass sein Team den Klassenerhalt noch schaffen kann. Und auch ein großer Teil der Spieler hat sich offenbar schon lange aufgegeben.
In Offenbach waren Matthis Jäckel und Fabian Beye zentrale Figuren im Spiel der Fürther. Dennoch waren die Odenwälder schon 20 Minuten vor Schluss bereits geschlagen. Mit zwei Zeitstrafen in Folge und insgesamt vier Minuten in Unterzahl riss der Faden völlig ab. „Da haben wir das Spiel komplett aus der Hand gegeben“, ärgerte sich Rack. In wenigen Minuten fingen sich die Gäste sieben Gegentore ein und „damit war Feierabend“, erkannte der HSG-Trainer den Wendepunkt des Spiels. Bis dahin hatten sich die Fürther aber ordentlich verkauft. Vor allem in den ersten 20 Minuten waren die Gäste auf Kurs und lagen sogar mit 5:1 in Führung. Die Vorgaben des Trainers wurden dabei zu 100 Prozent umgesetzt. Gegen offen agierende Gastgeber spielte die HSG ruhig und konzentriert im Angriff und kam mit wenigen, aber durchdachten Aktionen zu ihren Toren. In der Abwehr konnte die HSG den Gegner immer wieder zu stehenden Aktionen zwingen und mit dem sicheren Till-Sebastian Krause im Tor brannte zunächst nichts an.
Die linke HSG-Abwehrseite aber schwächelte dann und die Fürther konnten auch beim Rückzugsverhalten nicht überzeugen. Hinzu kamen Zeitstrafen und einige, nach Ansicht von Rack, fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen gegen die Gäste. Unnötige Diskussionen mit den Unparteiischen waren die Folge und die Fürther verloren ihre Linie. In der zweiten Halbzeit häuften sich die Fehler und in der Schlussphase musste Rack schließlich „ein grauenhaftes Spiel“ seiner Sieben miterleben, wie er sagte. Nur Beye über rechts kam noch zuverlässig in die Lücken der offenen OFC-Abwehr; herausragend in Angriff und Abwehr war Jäckel. Rack ärgerte sich vor allem über den fehlenden Kampfgeist bei der Mehrzahl seiner Spieler. „Das wird Konsequenzen haben“, sagte der Übungsleiter.
HSG Fürth/Krumbach: Krause, Hebling – Beye (8), Jäckel (3), Schuricht (1), Koch (3) Eisenhauer (2), Helferich (1), Kaiser (3), Beller, Mink, Richter. jaz
Das Spiel ist zu körperlos
Fürth/Krumbach. Die HSG Fürth/Krumbach musste sich in der Frauenhandball-Bezirksoberliga mit einem 31:31-(16:17)-Unentschieden beim Tabellenvorletzten HSG Dornheim/Groß-Gerau zufriedengeben. Trainer Franz-Josef Höly sah ein Auf und Ab im Spiel seiner Sieben. „In der ersten Halbzeit haben wir keinen Zugriff auf das Spiel bekommen“, sagte der Coach. „Wir haben reagiert, nicht agiert.“ Während die Fürtherinnen im Angriff eine recht passable Leistung brachten, klemmte es in der Abwehr. Höly haderte mit dem körperlosen Spiel seiner Mannschaft und beklagte die fehlende Bereitschaft, die Initiative zu ergreifen. Der Übungsleiter verlangt mehr Aggressivität von seinen Spielerinnen vor dem eigenen Tor.
Zwar musste die HSG Fürth/Krumbach auf einen Großteil ihrer Leistungsträgerinnen verzichten (fast die komplette Rückraum-Achse fehlte), trotzdem war mehr möglich, meinte Höly. Beim 22:25 (40.) wachten die Fürtherinnen auf und spielten nun 15 Minuten lang so, wie Höly sich das vorstellt. Die Gäste drehten das Spiel und gingen mit 29:26 in Führung. Doch die HSG leistete sich in der Schlussphase im Angriff wieder zu viele einfache Fehler und wurde bestraft. Mit einem 29:31-Rückstand ging es in die letzten Minuten.
Nur einer couragierten Teamleistung sowie einer ordentlichen Portion Glück war es letztlich zu verdanken, dass die Höly-Sieben zehn Sekunden vor Schluss noch zum 31:31-Ausgleich kam. „Das war verdient, aber wir müssen aus unseren Fehlern lernen und abgeklärter spielen“, sagte Höly. Zufrieden war er mit der Leistung den A-Jugend-Spielerinnen Annika Dörsam und Kathrin Thiede, die aufgrund der Personalnot kurzfristig nachnominiert wurden.
HSG Fürth/Krumbach: Emig, Müller – Brandenburger (10/1), Weber (9/5), Niklas (2), Dörsam (1), Helferich (3), Renner (2), Dingeldein (4), Thiede. jaz
Quelle: Odenwälder Zeitung, 03.12.2019