24.04.2024

Zwei Vereine sind dann doch einer zu viel

Handball: Trainer Franz-Josef Höly entscheidet sich für den Badenligisten HG Oftersheim/Schwetzingen und verlässt die Fürther Frauen

Fürth/Krumbach. Eine Neuausrichtung steht bei den Bezirksoberliga-Handballerinnen der HSG Fürth/Krumbach an: Nachdem der seitherige Trainer Franz-Josef Höly Mannschaft und Abteilungsleitung unterrichtet hat, seine Zelte bei den Odenwälderinnen abzubrechen, ist man bei der HSG auf der Suche nach einem Nachfolger. „Wir haben schon einige Gespräche geführt, aber derzeit ist das recht schwer“, berichtet Abteilungsleiterin Katharina Hallstein: „Die meisten sagen, dass sie sich nicht mit einer solchen Saison verabschieden wollen, sondern die wegen Corona abgebrochene Runde praktisch nachholen wollen.“

Möglicherweise interne Lösung

Daher könnte sich Hallstein inzwischen auch vorstellen, auf eine interne Lösung zurückzugreifen. „Vielleicht überbrücken wir auf diese Weise ein Jahr. Aber entschieden ist noch nichts. Wir sind mitten in den Planungen und halten unsere Augen nach möglichen Trainerkandidaten natürlich offen“, so die Abteilungsleiterin.

Weit vorangeschritten ist indes die Planung des Kaders: Am Montagabend trafen sich die Fürther Handballerinnen in einer Video-Konferenz, und am Ende hatte Hallstein 29 Damen für die beiden zu bestückenden Mannschaften in der Bezirksoberliga und A-Liga auf dem Papier. „Das ist ein sehr gutes Gerüst. Zudem kommen bald auch Spielerinnen aus der A-Jugend heraus. Potenzial ist damit auf alle Fälle vorhanden.“

Das attestiert auch Franz-Josef Höly der HSG Fürth/Krumbach: „Im Verein wird viel gemacht und die Perspektive ist sicherlich vorhanden. Aber ich habe für mich entschieden, dass ich nur noch eine Mannschaft trainieren möchte, und da ist die Entscheidung zugunsten der HG Oftersheim/Schwetzingen gefallen“, erläutert der Trainer, der mit dem Badenligisten angreifen und den Sprung in die Oberliga schaffen will.

„Zwei Teams und dann noch selbst als Schiedsrichter aktiv – das war einfach zu viel. Da habe ich für mich abgewogen, wo die größeren Perspektiven sind“, meinte Höly.

In Fürth, wo er seit Herbst 2019 aktiv war, störte ihn etwas die fehlende Konstanz in der Trainingsbeteiligung. „Wir hatten personelle Probleme, aber dann haben sich sehr schnell Spielerinnen bereit erklärt, auszuhelfen. Dass man dann nicht unbedingt erwarten kann, dass diese Spielerinnen auch immer im Training sind und ihre ganze Terminplanung danach ausrichten, dafür habe ich Verständnis. Es ist aber nicht unbedingt das, was ich mir vorstelle“, erklärte der erfahrene Übungsleiter, schiebt aber auch nach: „Bei der HSG wird schon lange sehr gute Arbeit geleistet und der Zusammenhalt ist ausgezeichnet. Wenn perspektivisch die Jugendspielerinnen nachrücken, dann sieht das schon wieder ganz anders aus“, kann er sich durchaus vorstellen, dass sein Nachfolger bei der HSG etwas aufbauen kann.

Damit der neue Trainer tatsächlich gut arbeiten kann, wartet auf Katharina Hallstein, die von Höly ein ganz dickes Kompliment für die „sehr engagierte, rührige Arbeit“ bekommt, noch eine Baustelle: Sie braucht eine Torhüterin – mindestens.

Baustelle im Tor

„Wir haben aktuell zwar viele Spielerinnen, aber im Tor haben wir für beide Mannschaften derzeit nur zwei. Das ist natürlich eindeutig zu wenig“, sagte die Abteilungsleiterin. Und dabei ist sogar schon Stephanie Emig mitgezählt, die eigentlich im Sommer ihre Karriere beendet hatte, sich aber nun bereit erklärte, auszuhelfen. Damit ist die junge Leonie Stephan, die gerade erst der A-Jugend entwachsen ist, nicht ganz alleine auf weiter Flur. „Das ist wirklich momentan unser drängendstes Problem“, gibt Katharina Hallstein zu, strahlt aber auch hier Optimismus aus, bald eine tragfähige Lösung zu finden: „Vielleicht können wir noch jemanden reaktivieren, aber wir haben auch die Hoffnung nicht aufgegeben, dass wir noch von außerhalb eine neue Torhüterin gewinnen können.“ Das Wichtigste ist für die HSG Fürth/Krumbach – und da sind sich Höly und Hallstein einig – aber, dass man gut aus dem Corona-Lockdown kommt.

„Es werden sich alle Mannschaften ein Stück weit neu aufstellen und neu orientieren müssen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das den Fürtherinnen mit ihrem Zusammenhalt sehr gut gelingen wird“, gibt Franz-Josef Höly dem Team mit auf den Weg. me

Quelle: Odenwälder Zeitung, 10.02.2021